María Luisa „Mimi“ Arriaga,* Venezuela, 2020 angeklagt und unter Hausarrest

María Luisa „Mimi“ Arriaga,* Venezuela, 2020 angeklagt und unter Hausarrest

María Luisa Arriaga arbeitet als Redakteurin auf der Nachrichten-Website 800NOTICIAS in der venezolanisch Hauptstadt Caracas. Früher war sie als Journalistin für den privaten Sender VENEVISION tätig. VENEVISION ist einer der ältesten privaten Fernsehsender in Venezuela.  In der Vergangenheit hatte er die Regierung von Hugo Chávez stark kritisiert, aber seine Berichterstattung im Laufe der Zeit verändert, um gegenüber den staatlichen Behörden weniger angreifbar zu sein.

Nach Berichten der lokalen Organisation für Pressefreiheit „Espacio Público“ und der „National Union of Press Workers“ drang die venezolanische Justizpolizei am 18. Juni 2020 in das Haus der Journalistin im Stadtteil El Hatillo in Caracas ein und verhafteten sie.

3 Tage später wurde sie „wegen Aufruf zum Hass“ angeklagt und nach Angaben der Polizei in Hausarrest entlassen.

Die Festnahmen, auch von Kollegen der Journalistin folgten auf einen Tweet von Esteban Trapiello, einem staatlichen Medienmanager. Trapiello behauptete, Arriaga sowie weitere ehemalige VENEVISION – Journalist:innen stünden hinter den anonymen Twitter-Konten von „@VV_periodistas“.

„@VV_periodistas“ war ein anonymer Whistleblower-Account, der mutmaßliche Zensurmaßnahmen veröffentlichte, die vom VENEVISION-Managment angeordnet wurden.

Bei einer Verurteilung wegen Verstoßes gegen Venezuelas Anti-Hass-Gesetz für Toleranz und friedliches Zusammenleben müssen die Journalisten mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren rechnen.

Die venezolanischen Behörden sollten sofort alle Anklagen gegen María Luisa „Mimi“ Arriaga fallen lassen und das Anti-Hass-Gesetz des Landes nicht mehr anwenden, um die Presse zu verfolgen, forderte das Komitee zum Schutz der Journalisten CPJ.

Quellen: https://cpj.org/de, www.reporter-ohne-grenzen.de

Künstlerin: Ernestine Kuger-Hoberg