Chimengul Awut, * 1973 in China/Xinjiang, von 2018 bis 2020 inhaftiert im Straflager

Chimengul Awut, * 1973 in China/Xinjiang, von 2018 bis 2020 inhaftiert im Straflager

Chimengul (Qimangul) Awut ist eine uigurische Dichterin. Ihr Epos „Die andere Seite des Ufers“  gewann den 14. Hantengri Literature Award. Zudem ist sie leitende Herausgeberin des staatlichen KASHGAR UYGHUR-Verlags der autonomen Region Xinjiang und Mitglied des Chinesischen Schriftstellerverbands.

Qimangul Awut  studierte bis 1996 chinesischer Literatur und Sprache  am Xinjiang Kashgar Normal College. Sie trägt den Künstlernamen „Chimenqush“ (Blunmenvogel) und ist Mutter eines Sohnes.

Sie verschwand im Juli 2018. Chinesische Beamte nahmen sie fest und brachten sie in ein Internierungslager.

RADIO FREE ASIA zitierte ein Mitglied der örtlichen Justiz aus einem Telefoninterview: Die Festnahme sei Teil einer Untersuchung der Regierung in Bezug auf Bücher, die möglicherweise politisch sensibel seien. Das Justizmitglied sagte, dass KASHGAR PUBLISHING HOUSE beschuldigt werde, mehr als 600 Bücher veröffentlicht zu haben, die in diese Kategorie fallen. Die Untersuchung konzentrierte sich laut RADIO FREE ASIA auf Autoren, Herausgeber und diejenigen, die die Veröffentlichungen autorisierten.

Uiguren in Xinjiang sind kultureller und religiöser Unterdrückung, Überwachung  und Verhaftung ohne Anklage und Internierung ausgesetzt.        

In einem Bericht der Kongress-Exekutivkommission für China (CECC), einem Beratungsgremium des US-Kongresses, vom Oktober 2018 wurde festgestellt, dass „massenhafte, willkürliche Internierungen in Lagern stattfinden, von bis zu 1 Millionen oder mehr Uiguren und anderen muslimischen ethnischen Minderheiten. Dies soll der politischen Umerziehung dienen.“

2020 wurde die Dichterin freigelassen.

Quellen:  The Independent Chinese PEN Center (ICPC), Free Radio Asia, azizisa.org/chimenqush, CJP

Künstlerin: Susanne Köhler

Text: Rafaela Bodenstedt