Luis Carlos Cervantes *1984 Kolumbien, ermordet 2014

Der kolumbianische Journalist Luis Carlos Cervantes war Chefredakteur des Radiosenders Morena. Er zählte zu einem der am meisten bedrohten Journalisten in der Region Antioquia im Nordwesten von Kolumbien.

In den zurückliegenden Jahren musste er bereits mehrfach aufgrund der Drohungen seinen Wohnort vorübergehend verlassen.

Am 12. August 2014 erschossen drei Männer den Dreißigjährigen, als er in der Stadt Tarazá auf einem Motorrad fuhr.

Seine Kollegen mutmaßen, dass der Mord möglicherweise von „Los Urabeños“ begangen wurde, einem Ableger der kolumbianischen Paramilitärs.

Cervantes hatte viel über Fälle von Korruption innerhalb der Stadtverwaltung von Antioquia geschrieben. Mehrmals deckte er Verbindungen zwischen städtischen Beamten und der organisierten Kriminalität auf.

Wegen massiver Drohungen wurde Cervantes im Juni 2012 ein Polizeibeamter der Nationalen Schutzeinheit UNP zur Seite gestellt. Aufgabe der UNP ist es, Journalisten, Menschenrechtsverteidiger und Anwälte in Kolumbien, die wegen ihrer Arbeit bedroht werden, zu beschützen.

Zwei Wochen vor dem Mordanschlag entschied die UNP jedoch, Cervantes sei nicht mehr akut bedroht und zog den Polizeischutz ab. Cervantes hatte zuvor ausdrücklich erklärt, noch am 21. Juli eine erneute Todesdrohung erhalten zu haben.

Künstlerin: Susanne Köhler