Ghislaine Dupont * 1956 Frankreich, ermordet 2013 Mali

Ghislaine Dupont lebte als Kind einige Jahre in Afrika. Nach einem Journalistenstudium in Paris begann ihre Karriere bei OUEST-FRANCE und TEMOIGNAGE CHRETIEN, arbeitete später für freie Radios, 1986 erstmals für „Radio France Internationale“ (RFI) und wechselte dann zum privaten Radio Méditerranée Int. in Tanger, Marokko.

Seit ihrer endgültigen Rückkehr 1990 zu RFI recherchierte Ghislaine Dupont nur über afrikanische Probleme:

Sie berichtete über die UNITA in Angola, in Sierra Leone in den Gebieten der Rebellenarmee RUF, über Dschibuti, Äthiopien und den Eritrea-Konflikt, Ruanda, Sudan, Algerien und Elfenbeinküste, wo sie die Existenz von Massengräbern in Abidjan aufdeckte.

Von 1997 bis 2007 widmete sie sich der Demokratischen Republik Kongo. 2003 war sie beim Aufbau von Radio Okapi in der Demokratischen Republik Kongo beteiligt. Die kongolesischen Hörer nannten sie „Maman Ghislaine“. The Frequency of Peace wurde auf Initiative der Schweizer Stiftung Hirondelle zur aktiven Unterstützung der Medien in Krisensituationen geschaffen, mit Unterstützung der UN.

Die Kabila-Regierung in Kinshasa/Kongo vertrieb Ghislaine Dupont 2006 während der Präsidentschaftswahlen.

Am 2. November 2013 wurde sie nicht weit von Kidal im Nordosten Malis mit ihrem Begleiter, dem Journalisten Claude Verlon auf dem Weg zu einem Interview für RFI entführt und später ermordet.

Die Terrororganisation al-Qaida im islamischen Maghreb bekannte sich zu der Tat.

Der Internationale Tag gegen Straflosigkeit für Verbrechen an Journalisten findet jährlich am 2. November statt. Er wurde 2013 von den Vereinten Nationen zu Ehren der in Mali getöteten Journalisten Ghislaine Dupont und Claude Verlon initiiert und gilt als Aufforderung an die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, konkrete Maßnahmen einzuführen, um der noch weit verbreiteten Kultur der Straflosigkeit entgegenzuwirken.

Künstler: Steff Murschetz