Ibrahim Helal, * Ägypten, 2016 in Abwesenheit zum Tode verurteilt

Ibrahim Helal ist redaktioneller Berater des AL JAZEERA NETWORK mit über 25 Jahren Erfahrung in internationalen Medienorganisationen wie dem ägyptischen Fernsehen, dem BBC ARABISCHES RADIO UND TV, dem BBC WORLD SERVICE TRUST und dem ABU DHABI TV.

Ibrahim Helal machte 1992 seinen Universitätsabschluss in Politikwissenschaft an der Universität Kairo. Er begann im ägyptischen Fernsehen als Bibliothekar und arbeitete dann als Journalist, bis er Ägypten wegen der Arbeit bei der BBC verließ.

Im AL JAZEERA NETWORK war er zweimal Direktor für Nachrichten des Arabischen Kanals und leitete die redaktionelle Linie während seiner 9/11-Berichterstattung und der Kriege in Afghanistan und Irak. In der sehr sensiblen Zeit nach dem Arabischen Frühling (November 2011 – Juni 2015) leitete er den AL JAZEERA NETWORK NEWSROOM.

2016 wurde er in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Die Anklage lautete auf Verrat von Staatsgeheimnissen. Weiterhin wirft ihm die ägyptische Justiz vor, mit der Muslimbruderschaft und der Regierung von Katar zusammenzuarbeiten.

Der Nachrichtensender AL JAZEERA wird von Katar finanziert.

Die Regierung in Kairo wirft dem Sender vor, die in Ägypten verbotenen islamistischen Muslimbrüder zu unterstützen.

Mursi war nach dem Sturz von Husni Mubarak als erster frei gewählter Präsident des Landes an die Macht gekommen. Nach Massenprotesten gegen ihn wurde er im Sommer 2013 von der Armee gestürzt. Seitdem geht Ägypten massiv gegen die Muslimbrüder vor, aus deren Reihen Mursi stammt.

AL JAZEERA wies auf Unstimmigkeiten in dem Fall hin und beurteilt die Anklage als Teil einer breiten Regierungskampagne gegen die Pressefreiheit.

Künstler: Fritz Giersbach