Mina Mangal, * 1992 Afghanistan, ermordet 2019

Mina Mangal studierte Journalismus an der privaten Mahal University in Kabul und wurde durch die Moderation einer paschtunischen Sendung im privaten Fernsehsender TOLO bekannt.

Später moderierte sie auch für den afghanischen Staatsender und engagierte sich in den sozialen Netzwerken für Bildung und Berufstätigkeit von Mädchen und Frauen. Zuletzt war sie auch als Kulturberaterin für das afghanische Parlament tätig.

Ihre Eltern wollten sie gegen ihren Willen verheiraten. Doch Minas Arbeit und Engagement wurden von ihrem Verlobten nicht geduldet. Erst als er ihr mit dem Tode drohte, willigte sie in die Ehe ein.

Kurz nach dieser Zwangsverheiratung wurde Mina Mangal von der Familie des Ehemannes entführt und misshandelt. Durch Vermittlung von Regierung und Stammesältesten wurde sie freigelassen. Die Entführer wurden gefasst, konnten sich aber freikaufen. Mina Mangals Bruder berichtete, dass der Ehemann versprochen habe, sie nicht daran zu hindern, in ihrem Beruf zu arbeiten. Er habe sich aber nicht an dieses Versprechen gehalten.

Auf ihr Drängen hin wurde die Ehe Anfang Mai 2019 geschieden. Mangal machte öffentlich, dass sie 2017 von ihren Eltern gegen ihren Willen verheiratet worden sei und berichtete in den sozialen Medien über Drohungen und fürchtete um ihr Leben.

Nur einige Tage später, am 11. Mai 2019, war Mina Mangal auf dem Weg zur Arbeit, da näherten sich ihr zwei Männer auf einem Motorrad. Mina Mangal wurde auf offener Straße, mitten in Kabul und vor Zeugen ermordet. 

Der am Anfang bestehende Verdacht, dass die Taliban sie ermordet hätten, konnte nicht bestätigt werden. Der nächste Verdacht fiel auf ihren Ex-Ehemann, der dann von der Polizei gesucht wurde. Es ist nicht bekannt, ob er verhaftet oder vor Gericht gestellt wurde (Stand 2021).

Mina Mangal wurde 27 Jahre.

Quelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Mina_Mangal

https://womeninjournalism.org/cfwij-press-statements/tag/Mina+Mangal

Künstlerin: Karin Herr