Papy Mahamba Mumbere, * 1984 Demokratische Republik Kongo, ermordet 2019

Am 02.11.2019 wurde der 35jährige Journalist in Lwemba in der Provinz Huri im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo ermordet.  

Papy Mahamba Mumbere war DJ und Mitarbeiter des Bürgerradios LWEMBA COMMUNITY RADIO. Dort moderierte er eine Sendung, in der er über Impfschutz zur Bekämpfung von Ebola informierte. In seinem Beitrag bemängelte er, dass die lokale Bevölkerung die Gefahr durch Ebola nicht ernst nimmt und Impfungen und Hygienemaßnahmen verweigert. 

Schon über 50 Einwohner von Lwemba waren an Ebola gestorben. Doch es gab im Umland auch eine Gruppe Milizionäre, die den Kampf gegen Ebola wiederum bekämpften.

Nach Beendigung seiner Moderation verbrachte Papy Mahamba Mumbere den Abend zuhause mit seiner Frau. Nach dem Abendessen geht er nicht noch einmal aus, sondern legt sich schlafen. „Die Sicherheitslage ist gefährlich hier, deswegen sind wir vorsichtig“, erläutert später der Gemeindevorsteher.

Gegen 21 Uhr brechen fünf Männer mit Messern und Macheten in Papy Mahambas Haus sein. Was dann geschieht, berichtet später seine Ehefrau: „Sie haben ihm gesagt: Wir haben dich gewarnt, halte dich aus diesem Thema heraus, aber du warst dickköpfig.“ Ihr Mann wurde brutal abgeschlachtet, mit Stichen im Bauch, dann aus dem Haus herausgeschleift und scheußlich verstümmelt, bevor die Angreifer das Haus anzünden. Der älteste Sohn des Journalisten schaffte es, Nachbarn zu alarmieren, aber da sind die Mörder schon in der Dunkelheit verschwunden.

Papy Mahamba Mumbere gehört der Ethnie der Nande an. Die Mitglieder dieser Ethnie haben ein verhältnismäßig hohes Bildungsniveau und sind in eher anspruchsvollen Berufen tätig, unter anderem auch in der Provinz Huri. Zwischen den zugewanderten Nande und der lokalen Bevölkerung gibt es seit längerem Konflikte. Ende 2019 wurden alle Ärzte, die zur Bekämpfung von Ebola in der Region tätig waren, abgezogen. 

Die Ebola Station wurde geschlossen. Der Mord geschah am „Internationalen Tag gegen Straflosigkeit für Verbrechen gegen Journalistinnen und Journalisten“, ausgerufen von der UN. 

 Quellen: TAZ, UNESCO, Zuma Press, Reporter ohne Grenzen, Aljazeera.com

Künstlerin: Annette Finze