Malala Yousafzai, * 1994 Pakistan, 2012 bei einem Attentat schwer verletzt

Der Vater der pakistanischen Bloggerin Malala Yousafzais ist der pakistanischer Bildungsaktivist Ziauddin Yousafzai. Der Leiter einer Privatschule setzt sich für die Bildungsrechte von Mädchen ein, insbesondere für pakistanische Mädchen. Als seine Tochter Malala alt genug war, um zu begreifen, dass Mädchen in einem bestimmten Alter der Schulbesuch untersagt war, inspirierte er sie, aufzustehen und zu sprechen.

Seit 2009, als sie elf Jahre alt war, berichtete Yousafzai auf einer Webseite der BBC in einem Blog-Tagebuch auf Urdu unter dem Pseudonym einer Märchenfigur über ihre Gefühle und Ängste aufgrund der Gewalttaten im Swat-Tal, sowie ihren Alltag unter der Herrschaft der pakistanischen Taliban. Diese Terrororganisation hatte seit 2004 im Swat-Tal Einfluss gewonnen und 2007 damit begonnen, Schulen für Mädchen zu zerstören und gegnerische Pakistani zu ermorden. Den Mädchen wurde der Schulbesuch, das Hören von Musik, das Tanzen und das unverschleierte Betreten öffentlicher Räume verboten. Im Dezember 2008 kam ein Reporter der BBC und Freund von Yousafzais Vater auf die Idee, eine betroffene Schülerin berichten zu lassen – die Wahl fiel auf Yousafzai. Inspiriert wurde sie von dem Tagebuch der Anne Frank, von welchem ihr der BBC-Reporter erzählt hatte. Ihr Blog wurde schnell in Pakistan bekannt und schließlich ins Englische übersetzt. 

2011 wurde ihr Pseudonym aufgedeckt, als sie für den Internationalen Kinder-Friedenspreis nominiert wurde. Den Preis bekam sie damals nicht, worauf die Regierung Pakistans einen jährlichen „Nationalen Friedenspreis der Jugend„ stiftete, der ihr verliehen und nach ihr benannt wurde.

Am 9. Oktober 2012 hielten einige Taliban ihren Schulbus auf der Heimfahrt an und fragten nach Yousafzai. Ein Taliban schoss aus nächster Nähe auf sie. Dabei wurde die 18-Jährige durch Schüsse in Kopf und Hals schwer verletzt. Außerdem verletzten die Attentäter einige ihrer Mitschülerinnen. Yousafzai musste mehrfach auch im Ausland operiert werden. Anfang Januar 2013 verließ Yousafzai das britische Spezial-Krankenhaus vorerst, um sich aber in den folgenden Wochen noch Operationen zur plastischen Rekonstruktion des Schädels und des Gesichts zu unterziehen, bei denen auch der für das Gehör erforderliche Teil des Gesichtsnervs wiederhergestellt wurde.

Anlass für den Anschlag war einem Bekennerschreiben der Taliban zufolge der Einsatz des Mädchens für die schulische Bildung der weiblichen Bevölkerung. Um die Täter mit Hilfe der Bevölkerung zu ergreifen, setzte die pakistanische Regierung eine Prämie von 10 Millionen Rupien (etwa 74.000 Euro) aus.

 Die Familie wanderte nach Grossbritannien aus. Im Dezember 2012 wurde in Zusammenarbeit mit der UNESCO der Malalafonds gegründet, um weltweit das Recht von Kindern auf Bildung durchzusetzen. Verschiedene Initiativen forderten, Yousafzai für den Friedensnobelpreis zu nominieren. Das Magazin TIME kürte sie nach Barack Obama zur zweitwichtigsten Person des Jahres 2012. Die Nutzer von EURONEWS wählten sie zum „Menschen des Jahres“ 2012, CNN-Nutzer wählten sie hinter Obama zur „faszinierendsten Persönlichkeit des Jahres“ 2012. 2014 wurde ihr gemeinsam mit Kailash Satyarthi (indischer Aktivist für Bildungs- und Kinderrechte) der Friedensnobelpreis zuerkannt. 

Aus der Rede der 20-Jährigen hier zwei Zitate: „Ich hatte zwei Optionen, die eine war, zu schweigen und darauf zu warten, getötet zu werden. Und die zweite war, die Stimme zu erheben und dann getötet zu werden. Ich habe mich für die zweite entschieden.“ und „Obwohl ich nur als ein Mädchen erscheine, eine Person mit 1,70 m, wenn man meine High Heels dazurechnet, bin ich keine einsame Stimme, ich bin viele. […] Ich bin diese 66 Millionen Mädchen, denen man die Bildung verweigert hat.“

2015 wurden gegen zwei der Attentäter, darunter den Schützen, Haftstrafen von jeweils 25 Jahren verhängt worden.

Quelle: Wikipedia

Künstlerin: Huriye Genc