Francisco Romero Díaz, * 1991 Mexiko, ermordet 2019 in Mexiko
Playa del Carmen und das nahe gelegene Cancún sind die beliebtesten Reiseziele in Mexiko. Sie sind berühmt für ihr türkisfarbenes Wasser und die karibischen Strände mit weißem Sand – wunderbar für Touristen, aber lebensgefährlich für Journalisten.
Romero Diaz genannt war Reporter und Redakteur bei SEMANARIO PLAYA NEWS, einer Facebook-Seite, die Nachrichten über Playa del Carmen und die Umgebung veröffentlichte.
Nachdem sein Kollege José Guadalupe Chan Dzib am 29. Juni 2018 getötet wurde und der Gründer der Nachrichtenseite, Rubén Pat Cauich keinen Monat später ebenfalls, wurde die Webseite nicht weiter betrieben.
Daraufhin arbeitete Romero Diaz ungefähr sechs Monate lang für QUINTANA ROO HOY, eine der wichtigsten Zeitungen des Staates und berichtete über Kriminalität und Lokalpolitik. Er hatte auch für die Nachrichten-Website QUINTA FUERZA gearbeitet und betrieb eine Facebook-Seite namens OCURRIO AQUI. Romeros jüngste Beiträge auf OCURRIO AQUI enthielten Geschichten und Videos über die Lokalpolitik von Playa del Carmen.
Nachdem er einen Tip für eine mögliche Story erhalten hatte, brach Diaz in der Morgendämmerung des 16. Mai 2019 von Zuhause auf, ausnahmsweise ohne seine Leibwächter. Der 28-Jährige war seit einem Jahr – seit er mehrfach telefonisch und über FACEBOOK bedroht wurde – in einem staatlichen Schutzprogramm für Journalisten und andere Verteidiger von Menschenrechten. Romero wurde von Leibwächtern erfolgreich beschützt, seit er Morddrohungen erhalten hatte. In einem Video einen Monat vor seinem Tod berichtete Romero, er sei wegen seiner Berichterstattung entführt und bedroht worden. Er würde sich aber nicht zum Schweigen bringen lassen. Für ihn steckten vermutlich organisierte kriminelle Gruppen dahinter.
Etwa gegen 6 Uhr kam er in einem Restaurant an. Dort schossen ihm mehrere Männer zweimal in den Kopf. Er war sofort tot.
Der mutmaßliche Mörder behauptete, er sei von einem ihm Unbekannten beauftragt worden und habe eine Pistole und Informationen erhalten, wo sich der Reporter an diesem Morgen aufhalten würde.
Quelle: Reporter ohne Grenzen, La Palabra des caribe, Havanna Times
Künstlerin: Susanne Köhler
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