Igor Aleksandrov, * 1957 Ukraine, ermordet 2001 Ukraine

Igor Aleksandrov, * 1957 Ukraine, ermordet 2001 Ukraine

 Igor Aleksandrov war Direktor des Fernsehsenders TOR in der ostukrainischen Stadt Slavyansk. Bekannt war er als Journalist, der vor allem gegen Korruption kämpfte.

Aleksandrov war bekannt für seine kritische Haltung gegenüber der lokalen Verwaltung. Immer wieder warf er Regierungsbeamten und Politikern Korruption und ihre Beteiligung an organisierter Kriminalität vor.

Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 1999 war sein Fernsehsender TOR einer der wenigen im Land, der der Opposition ausreichend Zeit gab, ihre Meinung zu äußern, zum Beispiel den Gegnern des damaligen Präsident Leonid Kutschma.  

Aleksandrov lehnte die Verhandlungen über den Verkauf eines Mehrheitsanteils seines Fernsehsenders an ein Unternehmen ab. Er befürchtete, dass das die redaktionelle Unabhängigkeit von TOR einschränken würde.

Am 3. Juli 2001 wurde Aleksandrov im Treppenhaus des Senders angegriffen und mit Baseballschlägern brutal zusammen geschlagen. Aleksandrov fiel ins Koma und verstarb am 7. Juli 2001.                                                                                                

 Kollegen und Freunde haben kaum Zweifel daran, dass sein Tod mit seiner Arbeit zusammenhängt, insbesondere mit seinen Kampagnen gegen Korruption in der ostukrainischen Region Donezk, in der er lebte. Sowohl sie, als auch der regionale Polizeichef Volodymyr Malosov sagen, dass der Mord alle Anzeichen eines Racheangriffs zeigt.

Igor Aleksandrov war verheiratet und Vater zweier Kinder.

Auch 2020 gehören, laut Reporter ohne Grenzen, fast alle Massenmedien in der Ukraine Politiker*innen oder Oligarchen. Sie werden zum Kampf um wirtschaftliche und politische Macht instrumentalisiert. Immer noch werden Medienschaffende gewaltsam an ihrer Arbeit gehindert oder bedroht – besonders, wenn sie über Korruption berichten. Wegen des Krieges mit Russland sind zahlreiche russische Medien und Internetseiten in der Ukraine verboten, etlichen ausländischen Korrespondent*innen wird die Einreise verwehrt. Zur Krim und den von den Separatisten kontrollierten Gebieten im Osten der Ukraine haben unabhängige Journalist*innen kaum noch Zugang.                                                         

Quellen: ngo-online.de, spiegel.de, bdzv.de,  Reporter ohne Grenzen,                                                                                          rferl.org

Künstlerin: Susanne Köhler