Paul Klebnikov, * 1963 USA, ermordet 2004 Russland

Paul Klebnikov, * 1963 USA, ermordet 2004 Russland

Der US-amerikanische Journalist Paul Klebnikov stammt aus einer 1918 aus Russland ausgewanderten Familie. 1991 schloss er sein Studium der Wirtschaftswissenschaften und Politik in London mit einem Doktortitel ab. Er begann bereits 1989, für das Magazin FORBES zu schreiben. Er wurde Chefredakteur und Spezialist für die russische und osteuropäische Wirtschaft und Politik. 2004 wurde er Herausgeber der ersten russischen Ausgabe des Magazins. 

In seinem Buch „Godfather of the Kremlin: The Decline of Russia in the Age of Gangster Capitalism“ (dt. „Der Pate des Kreml – Boris Beresowski und die Macht der Oligarchen“), zeichnete Klebnikov die Aktivitäten verschiedener russischer Oligarchen, insbesondere diejenigen Boris Beresowskis, nach und informierte über deren dubiosen Aufstieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. 

Sein zweites und letztes Buch „Gespräch mit einem Barbaren“ erschien 2003. Es handelt von Interviews, die Klebnikov mit dem tschetschenischen Rebellen-Anführer und ehemaligen Moskauer Unterweltboss Chosch Achmed Nuchajew führte. Dieses Buch ist bisher nur in russischer Sprache erhältlich.

Am 9. Juli 2004 wurde der 41-Jährige von unbekannten Tätern vor dem Verlagsgebäude des russischen FORBES MAGAZINE in Moskau erschossen. Drei tschetschenische Verdächtige wurden danach wegen des Mordes angeklagt und zunächst freigesprochen. Russlands Oberster Gerichtshof verwarf später die Freisprüche. Doch zwei der Verdächtigen waren inzwischen untergetaucht. Kommentatoren und Ermittlungsbehörden sprachen in Bezug auf das Attentat von einem Auftragsmord. 2013 nannte der Investigativjournalist Richard Behar im FORBES MAGAZINE im Hinblick auf die Hintermänner des Mordes den Oligarchen Beresowski als einen Hauptverdächtigen. Beresowski hatte wegen eines Artikels von Klebnikov einen sechsjährigen Rechtsstreit gegen das FORBES MAGAZINE geführt und Klebnikov noch kurz nach dessen Ermordung beschimpft.

Klebnikov hinterließ seine Frau und drei – damals minderjährige – Kinder.

Quelle: Wikipedia

Künstler: Nijat Hushur