Zeeshan Ashraf Butt, *1989 Pakistan, ermordet 2018

Zeeshan Ashraf Butt, *1989 Pakistan, ermordet 2018

Der 29-jährige Zeeshan Ashraf Butt arbeitete als Reporter der urdu-sprachigen Tageszeitung  NAWA-I-WAQT in Begowala, einer 35 000 Einwohner zählende Stadt in der pakistanischen Provinz Punjab.

Am 27. März 2018 befragte er den örtlichen Gemeinderat Imran Cheema zu neuen Steuern, die dieser den Ladenbesitzern des Ortes auferlegt hatte. Es kam zum Streit, bei dem der Gemeinderat den Reporter bedrohte. Butt wählte die Notrufnummer, erhielt jedoch keine Antwort von den Rettungsdiensten. Dann rief er den örtlichen Polizeipräsidenten an und informierte ihn über die Situation, wurde aber offensichtlich ignoriert. Schließlich telefonierte er mit der Bezirksvorsitzenden Hina Arshad Warraich und erzählte ihr von der Morddrohung. Dieser Anruf wurde aufgezeichnet und erwies sich als der letzte Anruf seines Lebens.

Cheema schoss Butt während des Anrufs mit drei Schüssen nieder und floh, während Butt an Ort und Stelle starb.

Der Mitschnitt dieses Telefongesprächs wurde daraufhin von mehreren Fernsehsendern übertragen. So konnte eine breite Öffentlichkeit den Mord nachvollziehen. Der Mörder war identifiziert, doch er tauchte unter.

In Pakistan sind Journalisten häufig Ziel körperlicher Gewalt, Entführung oder Einschüchterung durch Geheimdienste und Militär. Als Folge der Gewalt sind die wenigen ausgesprochenen Kritiker des pakistanischen politischen Systems gezwungen, das Land zu verlassen.

 

Quellen: rsf.org / globalvillagespace.com

Künstlerin: Sandra Schwark