Muhammad Zada Agra, * 1988 Pakistan, ermordet 2021

Muhammad Zada Agra war Journalist und politischer Aktivist im zentralpakistanischen, nahe der afghanischen Grenze gelegenen Distrikt Malakand. Er arbeitete als Redakteur für die Zeitung und das Internetportal SADA-E-MALAKAND. Einen Namen machte er sich mit seiner Facebook-Seite, auf der er kritisch über Drogenhandel, Korruption und die Mafia-Verbindungen lokaler Verwaltungs- und Polizeichefs berichtete. In seiner Studienzeit war Agra Vorsitzender der Studentenvereinigung „Insaf“ in seinem Bezirk und politisch aktiv in der Partei „Tehreek-e-Insaaf (PTI)“. Diese Partei des früheren Cricket-Star Imran Khan, der von 2018 bis April 2022 das Amt des Premierministers innehatte, gilt als zentristisch. Im Oktober 2021, einige Wochen vor seinem Tod, hatte Agra bei einer Versammlung den Deputy Commissioner (Hauptverwaltungsbeamten) des Bezirks Malakand für seine Protektion von Drogenhändlern öffentlich kritisiert.

Am 8. November 2021 wurde der 33-jährige Muhammad Zada Agra in der Stadt Sakhakot vor seinem Haus von zwei Killern auf Motorrädern erschossen. Die Täter konnten zunächst entkommen, wurden aber eine Woche später gefasst, nachdem der übergeordnete Provinzpräsident energische Verfolgungsmaßnahmen veranlasst hatte. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurden auch der Deputy Commissioner, andere Bezirksbeamte und 30 Drogenhändler verhaftet. Die verhafteten Täter gestanden, im Auftrag der Drogenmafia gehandelt zu haben.

Pakistan steht auf Platz 157 von 180 im Weltindex der Pressefreiheit 2022 von „Reporter ohne Grenzen“. Insbesondere Journalist*innen, die kritisch über das Militär, die mächtigen Geheimdienste des Landes und die Minderheitenpolitik der Regierung berichten, werden bedroht und verfolgt. Aber auch die Berichterstattung über korrupte Lokalpolitiker und ihre Verbindungen zum organisierten Verbrechen kann für Medienleute lebensgefährlich sein.

Quellen:    Wikipedia, Pakistan Press Foundation,  Reporter ohne Grenzen. 

Künstler:   Thomas Ormond