Alexander Rastorguyew, *1971 Russland, ermordet 2018 in der Zentralafrikanischen Republik

Alexander Rastorgujew, * 1971 Russland, ermordet 2018 in der Zentralafrikanischen Republik 

Der russische Dokumentarfilmer Alexander Rastorguyew und seine zwei Kollegen Kirill Radchenko und Orhan Dschemal waren im Juli 2018 zusammen in der  zentralafrikanischen Republik unterwegs. Sie drehten einen Dokumentarfilm im Auftrag von Putins Gegenspieler Chodorkowski und recherchierten über eine russische Söldnertruppe – eine offiziell nicht existierende Schattenarmee des Kreml. 

Am 30. Juli wurden die drei Filmemacher in einen Hinterhalt gelockt und getötet. Es bestehen große Zweifel an einem Raubmord, da ihre Rucksäcke sowie Benzinkanister unberührt am Tatort zurück blieben.

Sie waren auf dem Weg zum Berengo-Palast in der Hauptstadt Bangui. 

Dort herrschte bis Ende der 70er Jahre der Kannibale und Folterer 

Jean-Bédel Bokassa als grausamer Kaiser. In dem Palast sollen Einheiten der „Gruppe Wagner“ stationiert sein und Goldminen bewachen. 

In Russland gilt es als offenes Geheimnis, dass hinter „Wagner“ der Petersburger Geschäftsmann und Restaurantbesitzer Jewgeni Prigoschin steht. „Putins Koch“ gilt als Mann des Kremls für unsaubere Heimlichkeiten. 

Er soll die „Fabrik der Trolle“ bezahlen, ein Petersburger Zentrum für getarnte Internet-Propaganda im Westen. Prigoschin hat laut dem Portal THE BELL auch die Firmen gegründet, die in Zentralafrika Gold fördern.

Die „Gruppe Wagner“ ist eine ca. 2 500 Mann starke russische Privatarmee, die illegale und geheime Kampfhandlungen im Sinne der russischen Regierung durchführt. Einheiten der „Gruppe Wagner“ operierten verdeckt auf der Krim, in der Ukraine, im Sudan, in Libyen und in Syrien. 

Offizielle Stellen bestreiten die Existenz der „Gruppe Wagner“.

Die Morde an den drei russischen Filmemachern sind bislang unaufgeklärt.
Der im Exil lebende Oligarch und Kremlkritiker Michail Chodorkowski forderte eine unabhängige Ermittlung und appelliert an die UNO. 

Mehrere Varianten der angeblichen Umstände widersprachen sich, insbesondere der überlebende Fahrer der Journalisten erzählte unglaubliche Details. Ein Zeuge verstarb unter ungeklärten Umständen, während Pjotr Wersilow, der eigene Recherchen im Fall angestellt hatte, einen Tag nach Erhalt von Informationen am 11. September 2018 in Moskau mit Medikamenten vergiftet wurde.

Künstlerin: Ernestine Kuger-Hoberg