Atef Al Saidi, * 1977 in Syrien, ermordet 2022 in Syrien

atef al-saidi war ein journalist aus Syrien. Er wurde 2022 ermordet.

Atef Al Saidi, * 1977 in Syrien, ermordet 2022 in Syrien

Atef Al Saidi arbeitete für den syrischen Satellitenfernsehsender AL-JISR, bevor er die Leitung des Büros in Daraa im Süden Syriens übernahm. Daraa gilt als wichtiger Ort der „syrischen Revolution“ sowie als Kampfgebiet zwischen Militanten des Islamischen Staates und den lokalen Fraktionen der syrischen Armee. Al Saidis Berichterstattung konzentrierte sich zuletzt auf die erneuten Kämpfe vor Ort, die bereits im „Arabischen Frühling“ im Jahr 2011 dort begonnen haben.

Zuletzt arbeitete der Journalist freiberuflich für diverse lokale Medien, unter anderem für TELEVISION SYRIA und SHALID MEDIA FOUNDATION.

Wie viele syrische Medienmitarbeiter erhielt auch Atef Al Saidi aufgrund seiner journalistischen Tätigkeit häufig Morddrohungen. Wenige Tage vor seinem Tod wurde Atef Al Saidi bereits mit einem Mordversuch bei sich zuhause in Muzayrib konfrontiert.

Zwei Männern – geschickt vom sog. „Islamischen Staat“- versuchten, ihn auf einer Beerdigung in seinem Familienkreis zu erschießen.

Der Fünfundvierzigjährige wurde am 5. November 2022 bei Daraa von einem Scharfschützen, einem Sympathisanten des Islamischen Staates, schwer an der Taille verletzt. Al Saidi starb am darauffolgenden Tag bei einem chirurgischen Eingriff im Krankenhaus.

Er ist der zweite syrische Reporter, der 2022 für seine journalistische Mission sein Leben ließ. Der erste war ein Fotograf namens Ahmed El-Naster. Er kam am 21. Januar in Al-Hasaka bei seiner fotojournalistischen Arbeit ums Leben.

Leider ist Al Saidis Schicksal keine Ausnahme. Von 2016 bis 2022 wurden 64 Journalisten in Syrien ermordet und es gibt noch viele weitere Journalisten, die dort aktuell unter Morddrohungen, Entführung, Folter und in Gefangenschaft leben müssen.

Stand der Recherche: Oktober 2024

Quellen: Reporter ohne Grenzen, International Federation of Journalists (IFJ)

Künstlerin: Stella Hiestermann

Text: Gerhard Keller