Jaime Vasquez, *1970 Kolumbien, ermordet 2024 in Kolumbien
Jaime Vásquez war ein anerkannter sozialer Führer in Cúcuta, ein Ombudsmann, ein renommierten Blogger und Rechtsanwalt, der im öffentlichen Interesse über politische Missstände informierte.
Er untersuchte Korruption in öffentlichen Einrichtungen. Auf seiner Facebook-Seite prangerte Jaime Vasquez die Zweckentfremdung öffentlicher Gelder an und sprach soziale Themen an wie den Zugang zu sauberem Wasser und die unzulängliche medizinische Versorgung. Er deckte auf, daß Verträge nicht eingehalten wurden und sprach es offen an, wenn die Stadtverwaltung ihre Macht missbrauchte. Seine prägnanten Kommentare hatten auch eine juristische Perspektive und veranlassten Mitglieder des Stadtrats von Cúcuta kurz vor seinem Tod, ihn einzuschüchtern. Ein Freund berichtete, daß Jaime Vasquez Morddrohungen erhalten hatte.
15.April 2024 – die kolumbianische Großstadt Cucuta nahe der Grenze zu Venezuela. An diesem Tag hatte der Leibwächter seinen wöchentlichen Ruhetag, so daß Jaime Vasquez an diesem Sonntag allein gegen 8 Uhr morgens die Messe verlies. Zwei Personen auf einem Motorrag verfolgten ihn. Er flüchtete sich in eine Bäckerei, der Mörder kam hinter ihm her. Eine Überwachungskamera zeichnete alles auf: Vor einem dutzend Zeugen wurde der 54-Jährige regelrecht hingerichtet. Der Schütze floh auf einem Motorrad, konnte aber aufgrund von Tätowierungen und einer Gehbehinderung identifiziert werden.
Schließlich gab es genügend Beweise gegen einen Venezoelaner namens Alejandro José Arias Alejos alias „El Chueco“ oder „Cojo“. Er gehörte der Bande AK47 an, die sich auf Auftragsmorde, Erpressung und Drogenhandel spezialisiert hatte. Der Mörder wurde in einem Haus, in dem er sich versteckt hielt, festgenommen und ins Hochsicherheitsgefängnis La Picota im 600 km entfernten Bogota gebracht.
Wie die Polizei mitteilte, wurden am selben Wochenende in und um Cucuta acht weitere Menschen getötet, in einer Region, in der paramilitärische Kämpfer, Guerillas und lokale kriminelle Banden bekanntermaßen aktiv sind.
Quellen: www.barrons.com, theworldwatch.com
Künstlerin: Susanne Köhler
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