Olivier Dubois, *1974 in Martinique/Frankreich, 2021 in Mali entführt, inzwischen frei 

Olivier Dubois ist ein Journalist aus Frankreich. Er wurde 2021 in Mali entführt und ist wieder frei.

Olivier Dubois, *1974 in Martinique/Frankreich, 2021 in Mali entführt, inzwischen frei 

Olivier Dubois ist ein Journalist aus aus der französichen Übersee-Departement Martinique. Er wuchs im Großbezirk von Paris und später in Südfrankreich auf. Er arbeitet als freier Journalist für unterschiedliche Zeitungen, für die Wochenmagazine JEUNE AFRIQUE und LE POINT und mit dem  JOURNAL DU MALI zusammen. Auch führte er in Mali Regie bei einer Dokumentarserie mit dem Titel „Poilorama für ARTE Créative“.

Olivier Dubois und seine Frau sind beide vom afrikanischen Kontinent sehr begeistert. Deshalb entschieden sie sich, zusammen mit ihren beiden Kindern im Jahr 2015 nach Mali zu ziehen, in die Hauptstadt Bamako. Dort konnte Olivier Land und Leute kennen und verstehen lernen.  Als Journalist konnte er vor Ort intensive Recherchen durchführen und über die Konflikte in der Region berichten.

Malis Parlamentswahl 2020 zog starke Unruhe nach sich, da einige Gruppierungen im Land diese Wahlen nicht akzeptierten und den Präsidenten zum Rücktritt aufforderten. In dieser Zeit begingen terroristische Vereinigungen, aber auch die malischen Streitkräfte Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen an der Zivilbevölkerung. 

Dubois berichtete in diesem Jahr für die Zeitung LIBÉRATION über wichtige Vorkommnisse in Mali, z.B. über die Protestbewegung der Bevölkerung wegen der Wahlergebnisse sowie die Befreiung der entführten französischen Entwicklungshelferin Sophie Pétronin. Sie war von der Terrororganisation „Jama’at Nasr al-Islam wal Muslimin“ entführt worden. Diese dschihadistische Extremistengruppe war 2017 durch den Zusammenschluss mehrerer terroristischer Gruppen entstanden und gilt als offizieller Ableger von Al-Qaida in Mali.

Im Februar 2021 berichtete Dubois über bewaffnete Konflikte aus der Region Dogonland in Mali. Dabei veröffentliche er Fotos von seinem mehrtätigen Aufenthalt bei der „Dan-Na Ambassagou-Miliz“, die für eine Reihe von Anschlägen verantwortlich ist. Seine Fotos wurden erstmals in der Zeitung LIBÉRATION veröffentlicht.

Ende März 2021 hatte Dubois der LIBÉRATION ein Interview vorgeschlagen mit Abdallah Ag Albakaye, einem hochrangigen Anführer der „Jama’at Nasr al-Islam wal Muslimin“. Damit wollte er insbesondere Informationen bekommen über den Konflikt der Gruppe mit dem „Islamischen Staat in der Großsahara“ (ISIS GS), einer rivalisierenden dschihadistischen Organisation.

Am 8. April kam Dubois mit dem Flugzeug in Gao an. Nach einem Frühstück im Askia Motel berichtete sein Mittelsmann (der das Interview arrangiert hatte und später verhaftet wurde), dass Dubois mit mehreren Männern in ein Auto gestiegen sei. Zwei Tage später erschien Dubois nicht zu seinem Abflug in Gao.

Am 4. Mai 2021 wurde in den sozialen Medien ein 21 Sekunden langes Video veröffentlicht, in dem Olivier Dubois erklärte, dass er entführt worden sei. Er bat darin seine Familien, seine Freunde und die französischen Behörden, alles in deren Macht stehende zu tun, um ihn zu befreien.

Am 7. Mai forderte das „Komitee zum Schutz von Journalisten“ in einer Erklärung seine sofortige Freilassung und wies darauf hin, dass „Journalisten, die über die Sahelzone berichten, extrem stark von Entführungen bedroht sind und unter sehr gefährlichen Umständen arbeiten“.

Am 7. Juni fanden in Paris und Bamako mehrere von „Reporter ohne Grenzen“ organisierte Demonstrationen statt, bei denen seine Freilassung gefordert wurde.Auch in einem zweiten Video im März 2022 bittet Olivier Dubois seine Familie und die französische Regierung, seine Freilassung mit allen Mitteln zu ermöglichen.

Am 20. März 2023, nach fast zwei Jahren, wurde Dubois zusammen mit Jeffery Woodke, der ungefähr 7 Jahre von der Terrormiliz „Jama’at Nasr al-Islaml wal Muslimin“ entführt worden war, aus der Gefangenschaft freigelassen. Seine Freilassung erfolgte nach monatelangen Bemühungen von Regierungsmitgliedern der Republik Niger und des französischen Staates.

Quelle: Wikipedia, CPJ

Künstlerin: Karin Herr