Sonia Isabel Alvarado Huayunga, * 1991 Peru, ermordet 2019 Peru

Sonia Alvarado war Radiomoderatorin. Sie moderierte jeden Wochentag die Nachrichtensendung „Informatives Radar“ (Radar Informativo) auf dem lokalen Radiosender RADIO LÁSER, in der sie über Korruption, Politik und soziale Themen berichtete.

Sie arbeitete außerdem in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung von Datem del Marañón, einer Provinz in der Region Loreto im Nordosten von Peru. Die Region ist größtenteils von tropischem Regenwald bedeckt und liegt im Amazonasgebiet. Alvarado war aktiv an der Aufdeckung von Korruption und illegalen Aktivitäten in der Region beteiligt. Sie erwähnte gegenüber Kollegen mehrmals, dass sie Drohungen erhielte. Die Region Loreto – nahe der Grenze zu Kolumbien, Brasilien und Ecuador – ist berüchtigt für Drogenhandel, Korruption und illegalen Holzeinschlag. Laut den Mitarbeitern von RADIO LÁSER war Sonia sehr daran interessiert, diese Probleme in der Region anzupacken.

Ein Bericht der peruanischen Tageszeitung LA REPÚBLICA zitierte ungenannte Quellen mit der Aussage, dass Alvarado gegen ein illegales Netzwerk von Holzhändlern ermittelt habe, in das ihr Partner verwickelt gewesen wäre.  

Die 28-Jährige Journalistin wurde seit dem 7. Dezember 2020 vermisst. Ihre Leiche wurde zwei Tage später in Carabanchel  in einem Graben gefunden –  mit sichtbaren Zeichen von Schlägen und Strangulation. Nach den bisherigen Ermittlungen ist Sonias Ex-Ehemann Felipe Cáceres Rodríguez der Hauptverdächtige und wurde von der Polizei festgenommen. Berichten zufolge soll der Verdächtige mit der Journalistin in Streit geraten sein und sie auch mehrfach bedroht haben.

Lokalen Medien zufolge untersucht die Staatsanwaltschaft den Mord auch als möglichen Femizid: tödliche Gewalt gegen eine Frau aufgrund ihres Geschlechts, oft von einem männlichen Partner oder Verwandten verübt. Cáceres leugnete jede Beteiligung an dem Mord.

Quelle: CFWIJ, Reporter ohne Grenzen

Künstlerin: Damaris Barrios-Méndez