Yamin Raschid war ein auf den Malediven sehr bekannter Aktivist und liberaler Blogger. Er nahm Stellung zur bestehenden Regierung, die nach einem Putschversuch gegen den ersten demokratisch gewählten Präsidenten 2012 an die Macht kam. Seither leiden die Malediven unter einer innerpolitischen Dauerkrise. Die meisten Oppositionspolitiker wurden durch den amtierenden Präsidenten inhaftiert.
Yamin Raschid kritisierte die Regierung und auch die Regierungsopposition für das mangelnde Interesse, Staat und Religion zu trennen und nichts gegen die zunehmende Islamisierung auf den Malediven zu unternehmen.
So berichtete er über den stetig anwachsenden islamischen Fundamentalismus in seinem Land. Es gilt auch als ausgeprägtes Rekrutierungsland und gleichzeitig als Rückzugsgebiet des IS.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit waren Recherchen und Berichte über kriminelle Banden, die in politische Auftragsmorde verflochten sein sollen.
Während der letzten Wochen erhielt er per SMS und über Soziale Netzwerke wiederholt Morddrohungen von islamistischen Gruppen und kriminellen Banden.
Yamin Raschid wurde am frühen Sonntagmorgen des 23. April mit Stichwunden schwer verletzt vor seiner Wohnung in Male aufgefunden. Wenig später erlag der 29-Jährige im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Im Herbst 2018 wurde ein neuer Präsident gewählt – der Wahlsieger Solih war seit den 90er Jahren einer der Anführer der Demokratiebewegung.
Die Inseln der Malediven sind besonders vom Klimawandel betroffen, sollte der Meeresspiegel steigen. Der Inselstaat steht aber auch im Mittelpunkt des Kampfes um die regionale Vorherrschaft zwischen China/Saudi Arabien und Indien/USA/Europa.
Quelle: wikipedia, TAZ, Frankfurter Rundschau
Künstlerin: Karin Herr
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