Ahmed Mohamed Shukur, * 1996 in Somalia, 2022 ermordet

Ahmed Mohamed Shakur ist ein Journalist aus Somalia. Er wurde 2022 ermordet

Ahmed Mohamed Shukur, * 1996 in Somalia, 2022 ermordet

Ahmed Mohamed Shukur war ein Journalist und Kameramann, der in Somalia für den staatlichen Fernsehsender NATIONAL TV (SNTV) arbeitete. 

Er berichtete über die islamistische Gruppe Al-Shabaab in der Stadt Basra, nördlich der Hauptstadt Mogadishu. Er begleitete die staatliche Anti-Terror-Operation gegen diese Bewegung, welche Teile Südsomalias kontrolliert.

Am 30. September 2022 wurde der 26-Jährige durch einen Bombenanschlag getötet. Dabei starben noch weitere Personen, unter anderem Mogadishus Polizeichef Farhan Mohamud Adan.

Muthoki Mumo, ein Vertreter des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ), gibt an, dass Herr Shukur einer von vielen Journalisten aus Somalia sei, die aufgrund ihrer Funktion als Pressevertreter getötet werden. Er dürfe jedoch nicht wieder ein Beispiel dafür sein, dass Attacken auf Journalisten in Somalia nicht verfolgt werden. Die Sicherheitsorgane und die Justiz müssten dafür sorgen, dass dieser Fall aufgeklärt werde. Laut CPJ ist Somalia für Journalist:innen eines der gefährlichsten Länder dieser Welt. Seit 1992 wurden mindestens 71 weitere Pressevertreter:innen während ihrer Arbeit getötet worden.

Die Direktorin der UNESCO – Audrey Azoulay – verurteilte ebenfalls die Tötung von Shukur. Er habe, wie viele Journalisten weltweit, sein Leben riskiert, um die Öffentlichkeit über Ereignisse und Entwicklungen zu informieren, zu denen sie ansonsten keinen Zugang bekommen hätte. Auch sie fordert Aufklärung und Gerechtigkeit.

Abdalle Ahmed Mumin, Generealsekretär der Journalisten Somalias (SJS), wies zudem darauf hin, dass die Behörden dafür sorgen müssten, dass Journalisten – gerade bei militärischen Aktionen – viel besser geschützt werden.

Somalia gehört für Journalist:innen seit Jahren zu den gefährlichsten Ländern Afrikas. Die islamistische Schabab-Miliz lässt in ihrem Herrschaftsbereich nur politische und religiöse Propaganda zu, hat Dutzende Medienschaffende ermordet und Anfang 2014 die Nutzung des Internets verboten. In der Hauptstadt Mogadischu ist die Lage so gefährlich, dass manche Journalisten in ihren Redaktionsräumen wohnen, um unnötige Wege zu vermeiden. 2018 wurden drei Medienschaffende getötet, drei weitere überlebten Mordversuche. Von Seiten der Regierung drohen willkürliche Medienschließungen, Verhaftung und Folter. Viele Medien sind von Geldgebern mit politischen Interessen abhängig, die im Gegenzug regierungsfreundliche Berichterstattung erwarten. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen belegt Somalia Platz 140 von 180 Ländern.

Quellen: 

https://www.cpj.org,

international press institute

https://www.unesco.org/en/articles/director-general-condemns-killing-tv-journalist-ahmed-mohamed-shakur-somalia

https://www.reporter-ohne-grenzen.de/somalia

Künstlerin: Susanne Köhler