Jamal Kashoggi, * 1958 in Saudi-Arabien, ermordet 2018 in der Türkei

Jamal Kashoggi, * 1958 in Saudi-Arabien, ermordet 2018 in der Türkei

Jamal Ahmad Khashoggi, in der heiligen saudischen Stadt Medina geboren, studierte in den USA an der Indiana State University.
Kashoggi war saudi-arabischer Journalist, Dissident, Autor, ehemaliger Generaldirektor und Chefredakteur des AL-ARAB NEWS CHANNEL. Außerdem war er Redakteur der saudi-arabischen Zeitung AL WATAN und machte daraus eine Plattform für Saudi-Arabische Progressive.
Kashoggi, einer einflussreichen Familie entstammend, schrieb Zeitungsartikel, die die saudische Regierung kritisierten und besonders scharf den Kronprinzen Mohammad bin Salman. Khashoggi kritisierte auch den von Saudi-Arabien angeführten Interventionskrieg im Jemen. Er wurde von Twitterdiensten ausgeschlossen und ging daraufhin 2017 ins Exil in die USA. Er war unter anderem Kolumnist bei der WASHINGTON POST.
Am 2. Oktober 2018 betrat Jamal Khashoggi das saudi-arabische Konsulat in Istanbul/Türkei, um Unterlagen für seine bevorstehende Hochzeit abzuholen.
Lebend kam er nicht mehr heraus.
Ein 15-köpfiges Mordkommando hatte – vermutlich auf Anordnung des Thronfolgers Mohammad bin Salman – gehandelt. Mehr als zwei Wochen später gestand Saudi-Arabien die Tötung Khashoggis an jenem Tag ein.
Der dreiste, grausame Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi hat die Weltöffentlichkeit aufgerüttelt.
Es ist nicht der einzige Fall, in dem das Regime erbarmungslos gegen Journalisten vorgegangen ist. Mindestens 28 Journalisten befinden sich derzeit in Saudi Arabien in Haft.
In einem postum veröffentlichten Text schrieb Jamal Khashoggi über den Kronprinzen Mohammed bin Salman:
„Absolute Macht ist ein Fehler, egal wie sehr ein Land auch in Gefahr sein mag und der Rettung bedarf. Wir Araber haben schlechte Erfahrungen gemacht mit scheinbar aufrichtigen, patriotischen Anführern, die sich viel zu schnell in Diktatoren verwandelten. Von solchen Anführern rühren unsere Leiden, unsere Notlagen, Niederlagen und Bürgerkriege zum Großteil her.“

Später kam auch der US-Geheimdienst CIA zu dem Schluss, Mohammad bin Salman habe die ganze Geheimdienstaktion direkt angeordnet.

Fast zwei Jahre nach dem Mord hob ein saudisches Gericht die Todesstrafe für die fünf Hauptangeklagten auf und wandelte sie um in eine 20-jährige Haftstrafe, meldet die Nachrichtenagentur SPA. Drei Menschen wurden ebenfalls zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Namen der Angeklagten wurden nicht veröffentlicht. Das Gericht reagierte damit offenbar auf die öffentliche Erklärung der Familie Khashoggis, den Tätern zu vergeben. In Saudi-Arabien ist dies Voraussetzung für die Umwandlung einer Todes- in eine Haftstrafe.

Im Jahr 2022, einen Monat vor der geplanten Saudi-Arabien-Reise von US-Präsident Biden benannte die US_Hauptstadt Washington die Straße gegenüber der saudi-arabischen Botschaft um:  in „Jamal-Khashoggi-Weg“. Die Straße werde als Mahnmal dienen, „damit die Erinnerung an Jamal Khashoggi niemals erstickt werden kann“, sagte der Vorsitzende des Washingtoner Stadtrats.

Im März 2023 saßen mindestens 25 Journalisten in Saudi-Arabien im Gefängnis.

Quellen: Reporter ohne Grenzen, Handelsblatt, Frankfurter Rundschau, Wikipedia, Tagesschau.de

ausführlich:  https://de.wikipedia.org/wiki/Jamal_Khashoggi

Künstler: Fritz Giersbach