Vadym Komarov * 1961 Ukraine, ermordet 2019 Ukraine

Vadym Komarov, * 1961 Ukraine, ermordet 2019 Ukraine

Der Enthüllungsjournalist Vadym Komarov lebte und arbeitete in Tscherkassy, ​​200 Kilometer von Kiew entfernt. Er hatte mehrfach die Veruntreuung öffentlicher Gelder, Korruption im Stadtrat und nicht genehmigte Baumaßnahmen in seiner Heimatstadt Tscherkassy thematisiert. 

Für seine Berichterstattung in den Jahren 2016 und 2017 war er bedroht und angegriffen worden.

Am 4. Mai 2019 griff ein unbekannter Mann den 58-jährigen Komarov im Zentrum von Tscherkassy an und schlug ihm mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf. 

Vadym Komarov wurde mit schweren Hirnverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Er wurde operiert und lag daraufhin 46 Tage im künstlichen Koma. Am 20. Juni starb Komarov, ohne das Bewusstsein wieder erlangt zu haben.

Der Rechtsanwalt und Weggefährte Komarows, Valeri Makejew, hatte nur wenige Stunden vor dem Mord mit Komarow gesprochen. Dabei habe dieser ihm freudestrahlend gesagt, er sei gerade dabei, einen „Superbeweis“ zu beschaffen.

Vadym Komarow ist nur einer von Dutzenden Gewaltopfern unter ukrainischen Journalisten. Allein 2018 habe die ukrainische Journalistengewerkschaft 86 Gewaltakte gegen Journalisten gezählt, sagt ihr Sprecher Sergei Tomilenko. Bei zwölf Angriffen seien die Täter Beamte gewesen, zehn weitere waren von Angehörigen der Rechtsschutzorgane verübt worden, so Tomilenko weiter.

„Die ukrainischen Behörden müssen die Angriffe auf die Journalisten des Landes stoppen und sicherstellen, dass sie ihre Arbeit tun können“, erklärte Rachel Denber, stellvertretende Direktorin für Europa und Zentralasien bei Human Rights Watch.

Gewalt gegen Journalisten ist in der Ukraine alltäglich. Im Jahr 2018 waren es insgesamt 86 und damit deutlich mehr als noch ein Jahr zuvor, sagte Tomilenko der Deutschen Welle. „Was uns Sorge bereitet, ist die systematische Straflosigkeit. Leider können wir nicht feststellen, dass in der Ukraine Gewalt gegen Journalisten rasch und mit Nachdruck aufgeklärt wird“, so Tomilenko.

Quellen: Human Rights Watch, Deutsche Welle, die tageszeitung

Künstlerin: Ernestine Kuger-Hoberg