Yaroslav Golyshkin, * Kasachstan, inhaftiert 2015, inzwischen frei

Der kasachische Journalist Yaroslav Golyshkin schrieb u.a. in der Lokalzeitung VERSIYA sorgfältig recherchierte Berichte über Korruption und Straftaten. Seine Berichte beinhalten oft Kritik an den örtlichen Behörden. 

Im April 2006 wurde er körperlich angegriffen, nachdem er die Entführung eines Finanzpolizisten öffentlich gemacht hatte: dieser hatte Ermittlungen gegen das organisierte Verbrechen eingeleitet.

Im Jahre 2015 untersuchte Golyshkin einen Fall von Vergewaltigung. Der Sohn des kasachischen Energieministers und Regionalgouverneurs von  Pawlodar, Qanat Aldabergenuly Bosymbajew, soll daran beteiligt gewesen sein. Die Tat soll sich in der Residenz des Gouverneurs ereignet haben. Ein Video, in dem der Überfall von Seiten des Opfers geschildert wurde, hatte Golyshkin den Ermittlungsbehörden zu Beweiszwecken übergeben. Als der Journalist sich weigerte, eine Falschaussage zugunsten des verdächtigten Sohnes zu machen, wurde er am 14. Mai 2015 verhaftet. Später wurde Yaroslav Golyshkin wieder auf freiem Fuß gesetzt.

Kasachstan belegt im von “Reporter ohne Grenzen“ herausgegebenen Pressefreiheitsindex den 158. Platz von 180 Ländern (Stand 2019). Bereits im Jahr 2012 wurden alle führenden unabhängigen kasachischen Zeitungen verboten, wurde die Gründung neuer Zeitungen verhindert. 

Wenige unabhängige lokale Zeitungen kämpfen derzeit ums Überleben. Kritik am Präsidenten und seiner Familie ist nur punktuell zugelassen. Mißliebige Journalisten werden drangsaliert und im Internet werden kritische Seiten blockiert.

Quelle: Reporter ohne Grenzen

Künstler: Florian Wyrtki