Saad Ahmad, * Syrien, getötet 2019 in Syrien

Saad Ahmad, * Syrien, getötet 2019 in Syrien

Saad Ahmed war ein junger Korrespondent der kurdischen Medienagentur HAWQR NEWS (ANHA). 

Die Türkei begann im Oktober 2019 eine Militäroffensive in Nordsyrien. Am 13. Oktober 2019 befand sich ein humanitärer Konvoi aus 200 Fahrzeugen mit kurdischen Zivilisten auf dem Weg Richtung türkischer Grenze. Sie wollten ihren gefährdeten Landsleuten an der türkischen Grenze beistehen. Begleitet wurden sie von Militär und Journalisten. Die türkische Luftwaffe bombardierte den Konvoi auf syrischem Gebiet in Ras-al-Ain. 

Dabei starben elf Menschen, 74 weitere Menschen wurden verletzt. 

Unter den Todesopfern befanden sich zwei Journalisten: der kurdische Korrespondent Saad Ahmed und sein Kollege Mohammad Hussein Rasho. Ahmad starb sofort, sein Kollege erlag tags darauf seinen schweren Verletzungen. Auch unter den Verletzten waren acht regionale JournalistInnen. Immer mehr ausländische Medienschaffende verließen die Region. Lokale ReporterInnen sind weiterhin besonders gefährdet. 

Die verschärfte Sicherheitslage birgt die Gefahr, dass aus Nordsyrien keine Informationen mehr nach außen dringen. 

„Ich habe die Augen, die das Massaker gesehen haben, mit meinen eigenen Händen geschlossen. Mein Sohn ist auf dem Weg der Wahrheit gefallen. Ich gebe mein Wort, seinen Weg fortzusetzen“ sagt der Vater von Saad Ahmad.

Die türkische Luftwaffe soll die Zivilisten wissentlich zum Ziel genommen haben, da Aufklärungsdrohnen den Konvoi bis zuletzt überflogen hätten. 

Dies berichten kurdische Augenzeugen. Kaum hätten die Fahrzeuge die Stadt erreicht, habe die Bombardierung begonnen.

„Reporter ohne Grenzen … fordert die türkische Regierung auf, die UN-Sicherheitsrat-Resolutionen zum Schutz von JournalistInnen in bewaffneten Konflikten einzuhalten“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. „Jeder Angriff auf Medienschaffende ist durch das Völkerrecht strengstens verboten. Die türkischen und syrischen Behörden müssen alles tun, um die Sicherheit von Medienmitarbeitenden genauso zu schützen wie die von humanitären Hilfskräften und der Zivilbevölkerung.“ 

Die türkische Militäroffensive in Nordsyrien hat auch Folgen für die Informationsfreiheit in der Türkei. Zum Start der Militäroffensive war der Zugang zu Social-Media-Plattformen in Teilen der Türkei blockiert. So konnte in mindestens drei Städten im Süden des Landes über 48 Stunden lang nicht auf Facebook, Instagram, Twitter und WhatsApp zugegriffen werden. 

Quellen: https://anfdeutsch.com/pressefreiheit/cpj-verurteilt-luftangriff-auf-serekaniye-14631, CPJ

Künstlerin: Susanne Köhler