Saber al-Haidari, * 1982 Jemen, ermordet 2022

Der jemenitische Journalist Al-Haidari arbeitete als Reporter für den japanischen Staatsrundfunk NHK sowie in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit des Informationsministeriums der jemenitischen Regierung.

Am 15. Juni 2022 explodierte eine vorher versteckte Bombe im Auto von Saber al-Haidari, während er in der südlichen Hafenstadt Aden im Bezirk al-Mansoura unterwegs nach Hause war. Sie tötete den 40-Jährigen und zwei weitere Menschen noch am Tatort, eine weitere Person wurde verletzt. Dies berichtete die regionale Menschenrechtsgruppe „Gulf Center for Human Rights„ .

Keine Gruppe bekannte sich unmittelbar zu dem Anschlag.

Al-Haidaris Tod reiht sich in eine Reihe von Anschlägen auf Journalist*innen im Jemen ein, insbesondere in Aden, wo Rasha al-Harazi im November 2021 bei einem Bombenanschlag ebenfalls in einem Auto getötet wurde und Nabil al-Quaety im Juni 2020 vor seinem Haus von Unbekannten erschossen wurde.

Seit Ende 2020 verhandelt die jemenitische Regierung mit dem Südlichen Übergangsrat, einer abtrünnigen Gruppe, die Aden kontrolliert, über eine Teilung der Macht.

Journalisten im ganzen Land sind zunehmend gefährdet, da sie angesichts des Zusammenbruchs von Recht und Ordnung im Jemen kaum noch Zugang zur Justiz haben. Der UN-Menschenrechtsrat hatte ein Untersuchungsgremium eingerichtet, das die Menschenrechtsverletzungen im Jemen während des Konflikts, einschließlich der Angriffe auf Journalist*innen, unabhängig dokumentieren sollte. Man beschloss jedoch, das Mandat des Gremiums im Oktober 2021 zu beenden.

Quelle: https://www.skeyesmedia.org/en/News/News/16-06-2022/10102, Reuters, www.ifj.org, CPJ

Künstlerin: Susanne Köhler