Abdul Khaleq Amran, * Jemen, 2015 im Jemen entführt und zum Tode verurteilt

Abdul Khaleq Amran, * Jemen, 2015 im Jemen entführt und zum Tode verurteilt

Seit 2015 herrscht im Jemen Bürgerkrieg. Schiitische Houthi-Rebellen hatten den Präsidenten Hadi aus der Hauptstadt Sanaa vertrieben und Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht.

Abdul Khaleq Amran redigierte die Al-Islah Online-Website und Er leitete auch die Nachrichtenagentur YEMEN REVOLUTION PRESS, die 2011 aus mehreren Medien gegründet wurde. Seine Mitarbeiter berichteten über den jemenitischen Bürgerkrieg, dokumentierten Verbrechen der Houthi-Rebellen und interviewten die Gegner der Houthis.

Am 9. Juni 2015 hielt sich Abdul Khaleq Amran mit acht weiteren Journalisten in einem Hotelzimmer in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa auf. Das Hotel war einer der wenigen Orte in der Stadt mit Strom und einer Internetverbindung. Die Journalisten arbeiteten jeweils für verschiedene Medien; einige dieser Medien wendeten sich offen gegen die bewaffnete Gruppe der Huthi, während andere der sunnitisch-islamistischen Oppositionspartei Al-Islah nahestanden, dem jemenitischen Zweig der Muslimbruderschaft. An diesem Morgen um 4 Uhr stürmten bewaffnete Männer das Hotelzimmer und entführten die Journalisten.

Die Journalisten wurden heimlich innerhalb von Saana von einem Gefängnis in ein anderes verlegt und gewaltsam verhört. Folter und wiederholte Schläge hinterließen laut der Vereinigung der Mütter der Entführten schwerwiegende physische und psychische Folgen.

Drei Jahre lang, bis Dezember 2018, waren die Journalisten ohne Anklage und Gerichtsverfahren in Haft. Dann wurden sie verhört und im Beisein ihrer Rechtsbeistände angeklagt. Die Anklage lautete: „Spionage für Saudi-Arabien“, „Erstellung von mehreren Websites für das Internet und die Sozialen Medien“ und „Verbreiten von Gerüchten, Fake News und Erklärungen über Sender, die den Feind Saudi-Arabien und seine Verbündeten gegen die Republik Jemen unterstützen“. Ohne die Anwesenheit ihrer Anwälte verurteilte das Gericht am 11. April 2020 Abdel Khaleq Amran, Akram al-Walidi,  Hareth Hamid und Tawfiq al-Mansouri zum Tode. Die anderen angeklagten Kollegen erhielten Haftstrafen.

Mindestens 45 Tage lang wurden die drei Journalisten brutal geschlagen und ohne Zugang zu sanitären Anlagen zu haben isoliert. Al-Mansuri erlitt im Gefängnis eine Schädelfraktur, er hat Rheuma und ist Diabetiker. Seine Familie setzte sich erfolglos für eine ärztliche Behandlung des Gefangenen ein.

Quellen: Reporter ohne Grenzen, www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/vier-journalisten-zum-tode-verurteilt

Künstler: Dzemail Demic