Jimmy Lai Chee-Ying 黎智英 * 1947 Republik China, in Haft seit 2020 in VR China / Hongkong

Lai Chee-Ying, auch Jimmy Lai, ist ein Medienunternehmer auch China. Er wurde 2020 inhaftiert.

Jimmy Lai Chee-Ying 黎智英 * 1947 Republik China, in Haft seit 2020 in VR China / Hongkong

Der britische Staatsbürger Lai Chee-Ying wurde 1947 in Guangzhou in der damaligen „Republik China“ geboren. Mit 12 Jahren flüchtete er als blinder Passagier in einem Boot von Guangzhou, das inzwischen zur kommunistischen „Volksrepublik China“ gehörte, in die damalige britische Kronkolonie Hongkong. Dort angekommen, arbeitete er über Jahre hinweg in einer Wollhandschuhfabrik und stieg zum Rang des Generaldirektors auf. 1980 gründete der inzwischen 33-jährige sein erstes Unternehmen: das Bekleidungsunternehmen „Giordano“. In dem folgenden Jahrzehnt etablierte sich Lai Chee -Ying – „Jimmi Lai“ genannt – und gründet das Medienunternehmen NEXT MEDIA (das spätere NEXT DIGITAL). 

Zu den Publikationen von NEXT MEDIA gehörten u.a. „NEXT WEEKLY“, Lais erstes Magazin für investigativen Journalismus. Weitere Publikationen folgten, wie z.B. SUDDEN WEEKLY, EAT & TRAVEL WEEKLY, NEXT MAGAZINE und EASY FINDER. Das Medienunternehmen ließ sich 2001 auch in Taiwan nieder und wurde dort ebenfalls erfolgreich.

1993 veröffentlichte Jimmi Lai eine Kolumne, in der er den damaligen chinesischen Premier Li Peng als „Sohn einer Schildkröte“ titulierte, woraufhin die chinesische Regierung seine Bekleidungsfilialen auf dem Land schließen ließ.

1995 gründete Lai die pro-demokratische Zeitung APPLE DAILY. Die Auflage dieser Zeitung wuchs sehr schnell an und wurde damals zur beliebtesten Zeitung Hongkongs.

Lai Chee-Ying unterstützte nach der Übergabe Hongkongs an die VR China 1997  intensiv die Demokratiebewegung in Hongkong. Er spendete in diesem Rahmen mehrere Millionen HK$ an pro-demokratische Parteien und Politiker.

Lai wurde mehrmals aus unterschiedlichen Gründen 2020 verhaftet, auf Kaution freigelassen, wieder inhaftiert und zu mehreren Monaten Haft verurteilt.

Einige der Vorwürfe lautete „die Organisation und Teilnahme an nicht genehmigten Versammlungen“ und „die Teilnahme an einer Mahnwache zum Jahrestag des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Juni 1989 in Peking“. Damals verloren ca. 200 bis 3000 Menschen ihr Leben.

Ende Juni 2020 wurde er erneut inhaftiert und am 10. August 2020 verurteilt. Das Gericht fasste seine Haftstrafen zu 20 Monaten zusammen.  

“ Im Dezember 2020 begann ein Gerichtsverfahren gegen Lai. Ihm wurden unter anderem Betrug und Verstöße gegen das chinesische Sicherheitsgesetz vorgeworfen. Im April 2021 verurteilte ihn das Gericht zu 14 Monaten Haft.

Im Dezember 2021 wurde er zusammen mit zwei weiteren Angeklagten schuldig gesprochen, im Jahr 2020 zu einem verbotenen Gedenken an das Tian’anmen-Massaker aufgerufen zu haben. Er wurde zu 13 Monaten Haft verurteilt.

Ein Antrag auf Einstellung des Verfahrens wurde abgelehnt, am 18. Dezember 2023 wird wieder wegen Verletzung des „Sicherheitsgesetzes“ gegen Lai verhandelt. Er wird mit lebenslänglicher Strafe bedroht.

Im Gerichtsverfahren gegen Lai wegen angeblicher Kollusion mit ausländischen Kräften unter dem Nationalen Sicherheitsgesetz betonte er im November 2024, dass er „niemals“ seine ausländischen Kontakte genutzt habe, um die Außenpolitik in Bezug auf Hongkong zu beeinflussen. Zu seinen Kontakten zählen unter anderem der ehemalige US-Vizepräsident Mike Pence und die frühere taiwanesische Präsidentin Tsai Ing-wen. Lai erklärte, dass er Gewalt ablehne und seine Zeitung APPLE DAILY Apple  nie die Unabhängigkeit Hongkongs propagiert habe, sondern die „Kernwerte des Volkes von Hongkong“ vertrete, darunter Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Demokratie. In einer Pressekonferenz bezeichnete der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian, Lai als den „Hauptverschwörer und Teilnehmer des anti-chinesischen Chaos in Hongkong“.

Seine Familie und sein juristisches Team äußerten Bedenken über seinen Gesundheitszustand, da er während seiner Haft deutlich an Gewicht verloren habe und zunehmend gebrechlich wirke. Internationale Menschenrechtsorganisationen und ausländische Regierungen fordern seine Freilassung.“ Dies berichtet Wikipedia.

Quelle: wikipedia, CPJ (Committee to Protect Journalists), https://www.bastillepost.com

Text: Karin Herr und Susanne Köhler (Stand August 2025)

Künstlerin: Karin Herr