
Md Asaduzzaman Tuhin, *Bangladesch, ermordet 2025
Der in Bhatipara geborene Journalist Tuhin arbeitete als Reporter für das Tagesblatt PROTIDINER KAGOJ in Gazipur in der Nähe der Landeshauptstadt Dhaka. Er lebte dort mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern.
Mit seiner Berichterstattung trug Tuhin zur Aufdeckung von Missständen bei – zum Beispiel Erpressung, Verkehrsprobleme oder der Vernachlässigung öffentlicher Infrastruktur. Er dokumentierte auch lokale Zwischenfälle, die sonst oft unbeachtet geblieben wären. Und er nutzte digitale Plattformen wie FACEBOOK, um seine Beobachtungen öffentlich zu machen.
Am Abend des 7. August 2025 wurde er in der Gegend Chandana Chowrasta in Gazipur brutal angegriffen. Eine Gruppe von fünf bis sechs bewaffneten Männern verfolgte ihn, nachdem er begonnen hatte, sie mit dem Handy zu filmen. Er versuchte, sich in einem Teehaus in Sicherheit zu bringen, doch die Täter folgten ihm und attackierten ihn mit scharfen Waffen. Tuhin starb noch am Tatort. Augenzeugenberichte und Überwachungskameras belegen, dass der Angriff begann, als er sich weigerte, seine Videoaufnahme zu löschen. Der Hintergrund des Angriffs scheint auch mit einem persönlichen Streit um eine Frau zusammenzuhängen.
Bereits wenige Tage nach der Tat wurden mindestens sieben Verdächtige verhaftet. Journalistenverbände in Bangladesch protestierten scharf gegen das Verbrechen. Sie betonten, dass solche Angriffe nicht nur individuelle Tragödien seien, sondern eine ernste Bedrohung für die Pressefreiheit darstellen. So erklärte das „Rapid Response Team“:
„Ohne Verantwortlichkeit kann es keine Pressefreiheit geben; ohne Pressefreiheit kann es keine Demokratie geben.“
In den Tagen nach dem Mord kam es in verschiedenen Städten zu Protesten. Journalistinnen und Journalisten organisierten Demonstrationen und Mahnwachen, unter anderem vor dem National Press Club in Dhaka, um Gerechtigkeit für Tuhin zu fordern.
Sein Vater Hasan Jamal äußerte im Rahmen der Beisetzung:
„Welches Verbrechen hatte mein Sohn begangen? Was hatte er getan, damit man ihn so tötet? Ich wünsche niemandem einen Schaden, ich will nur, dass mein Sohn zu mir zurückgebracht wird.“
Der Mord an Md Asaduzzaman Tuhin gilt als Teil eines beunruhigenden Trends: der zunehmenden Gewalt gegen Journalist:innen in Bangladesch.
Stand heute (Oktober 2025) ist der Prozess um den Fall Turin noch nicht abgeschlossen.
Quellen: www.dhakatribune.com, thefinancialexpress.com.bd, www.ifj.org, www.tbsnews.net, bdnews24.com, dailyasianage.com
Text: Stephan Burger
Künstler: Stephan Burger
Sie müssen angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.