Rakesh Singh Nirbhik,  * 1983 Indien, ermordet 2020 Indien

Rakesh Singh Nirbhik,  * 1983 Indien, ermordet 2020 Indien

Rakesh Singh Nirbhik arbeitete als Journalist für die Hindi-Zeitung RASHTRIYA SWAROOP im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh. Er recherchierte dabei u.a. in Korruptionsaffären um den Dorfvorsteher (Pradhan) eines Dorfs bei Balrampur. 

Am 27. November 2020 war er zuhause mit seinem Freund Pintu Sahu, als drei Männer das Wohnhaus stürmten, ihn und den Freund mit Desinfektionsmitteln übergossen und anzündeten. Auch das Haus wurde in Brand gesteckt. Während Pintu Sahu noch am Tatort starb, erlag der Journalist einige Stunden später im Krankenhaus seinen schweren Verbrennungen. 

Kurz vor seinem qualvollen Tod konnte der 37-Jährige noch ein Video aufnehmen. Darin machte er die Aussage, dass der Sohn des Dorfvorstehers einer der drei Täter gewesen sei. Der Mordanschlag, sagt er weiter, sei der Preis dafür, daß die Wahrheit ausgesprochen wurde. Die Polizei nahm einige Tage später die drei mutmaßlichen Mörder fest.

Indien steht aktuell auf Platz 142 von 180 in der Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ (RSF). Polizeigewalt gegen Medienschaffende, Übergriffe durch maoistische Guerillas und Repressalien durch kriminelle Gruppen oder korrupte Politiker*innen prägen die Lage der Pressefreiheit im Land. In einem Klima von Hasskampagnen gegen kritische Journalisten und insbesondere Journalistinnen in den sozialen Medien – befeuert von Trollarmeen aus dem Umfeld der hindu-nationalistischen Regierung – werden immer wieder Medienleute ermordet. Mittlerweile gilt Indien in manchen Jahren als gefährlichstes Land Asiens für Journalisten.

Quellen:  NDTV, International Press Institute, RSF / Reporter ohne Grenzen

Künstler: Thomas Ormond