Bruno Araújo Pereira, * 1980 in Brasilien, ermordet 2022

Bruno Pereira, Brasilien, Medienmitarbeiter getötet, 2022

Bruno Araújo Pereira, * 1980 in Brasilien, ermordet 2022

Bruno da Cunha Araújo Pereira war ein brasilianischer Indigenist und Angestellter der Nationalen Indianerstiftung (FUNAI). Er war Experte für isolierte oder kürzlich kontaktierte indigene Völker Brasiliens und  speziell für das Vale do Javari.

Pereiras Vater arbeitete als Verkaufsleiter in der Aluminium- und Glasindustrie, seine Mutter war Angestellte im Rentenamt der brasilianischen Regierung. Im Jahr 2000 begann er ein Journalistikstudium an der Bundesuniversität von Pernambuco (UFPE), das er jedoch 2003 abbrach, da er beschloss, dass seine Zukunft in den Urwälder Brasiliens liegt.

Pereira arbeitete eine Zeit lang am Nationalen Institut für Soziale Sicherheit (INSS) in seiner Heimatstadt Recife. Nachdem er eine Stelle im Umweltprogramm des Wasserkraftwerks Balbina erhalten hatte, ging Pereira in das Amazonasgebiet.

Nach einigen Arbeitsjahren im Wasserkraftwerk Balbina wurde Pereira in einem Auswahlverfahren der Nationalen Indianerstiftung (Funai) zugelassen und entschied sich, in das Javari-Tal zu gehen, das indigene Land mit der weltweit höchsten Konzentration an isolierten indigenen Völkern. Im Jahr 2018 wurde Pereira Generalkoordinator für isolierte und neu kontaktierte indigene Völker bei Funai.

2019 leitete er die größte Expedition zur Kontaktaufnahme mit isolierten indigenen Völkern in den letzten 20 Jahren. Allerdings wurde er im Oktober desselben Jahres auf Druck der Agrarlobby, die mit der Regierung Jair Bolsonaro eng verbunden ist, seines Postens enthoben. Nach Angaben indigener Organisationen wurde Pereira ständig von Bergbauleuten, Holzfällern und Fischern bedroht.

Pereira koordinierte auch ein Projekt, mit dem die Indigenen mit Drohnen, Computern und Schulungen für die Verteidigung ihres Gebiets ausgerüstet werden sollten. Pereira mahnte an, dass sich die illegalen Eindringlinge aufgrund der Nachgiebigkeit der Behörden immer wohler fühlten.

Pereira und der Journalist Dom Phillips erhielten Morddrohungen, weil sie sich für den Schutz der indigenen Bevölkerung von Amazonas vor illegalen Drogenhändlern, Bergleuten, Holzfällern und Jägern einsetzten. Sie wurden Anfang Juni 2022 während eines Ausflugs im Vale do Javari als vermisst gemeldet. Ein Mordgeständnis führte zur Entdeckung ihrer Leichen; beide waren erschossen worden. Bruno Pereira wurde 41 Jahre alt. Weitere Informationen nachzulesen bei dem Portrait von „Dom Phillips“.https://wahrheitskaempfer.de/portfolio/dom-phillips-1965-grossbritannien-ermordet-2022-in-brasilien

„Im Jahr 2023 haben brasilianische Forschende eine Eidechsen-Art nach Burno Pereira benannt. „In dem sozio-ökonlogischen Szenario, in dem wir in Brasilien leben, mit den vielen Bränden im Amazonasgebiet und der Invasion von indigenen Gebieten dachten wir, es wäre interessant, die Art nach Menschen zu benennen, die buchstäblich ihr Leben für den Schutz des Waldes gegeben haben“, zitierte das Nachrichtenportal G! die Forscherin Anna Mello von der Universität von Pernambuco.“ schreibt die Frankfurtre Rundschau im September 2023. Insgesamt benannten die Wissenschaftler fünf Eidechsenarten nach Naturschützer:innen:  neben Pereira auch nach der US-Missionarin Dorothy Stang, den indigenen Aktivistinnen Neidinha Suruí und Alessandra Korap Munduruku sowie der Professorin Katia Pellegrino.

Quelle: Wikipedia, Frankfurter Rundschau, nau.ch

Künstlerin: Susanne Köhler