Max Zirngast,* 1988/1989 in Österreich, für 3 Monate 2018 in türkischer Haft, bedingt freigelassen

Max Zirngast, * 1989 in Österreich, 2018 für 3 Monate 

in türkischer Haft

Der Journalist, Student und Autor Max Zirngast ist österreichischer Staatsbürger und Journalist in der Türkei. Er spricht fließend Türkisch, war politisch aktiv, hielt Vorträge und stand der pro-kurdischen linksgerichteten Partei HDP nahe. 

Er studierte Politikwissenschaft und Philosophie an der Universität Wien. 

Seit 2015 lebte, studierte und arbeitete er in der türkischen Hauptstadt Ankara. 

Er schrieb für linke Zeitungen und Zeitschriften wie JUNGE WELT, RE:VOLT und JACOBIN über die Entwicklungen in der Türkei, setzte sich als Aktivist für kurdische Gruppierungen ein und studierte an der Technischen Universität des Nahen Ostens in Ankara Politikwissenschaft. Kritisch setzte er sich mit dem Regime von Recep Tayyip Erdogan auseinander und beleuchtete insbesondere die Kurdenpolitik der türkischen Regierung.

Am 11. September 2018 wurde der 29-Jährige Zirngast gemeinsam mit zwei türkischen Kollegen in Ankara verhaftet. Der Vorwurf lautet „Nähe zu Terrororganisationen“. In Wien wurde sofort eine Solidaritätsaktion gestartet. Ehemalige Kollegen an der Universität forderten in einem Schreiben die sofortige Freilassung. Eine Solidaritätsaktion wurde auch am Schauspielhaus Hellerau in Dresden durchgeführt. 

Reporter ohne Grenzen forderte ebenso seine Freilassung wie Bundeskanzler, Vizekanzler und Außenministerin. Unisono wurde von den türkischen Behörden gefordert, die Vorwürfe offenzulegen oder den Journalisten freizulassen. 

Reporter ohne Grenzen vermutet, dass die türkische Regierung durch die Verhaftung des Journalisten die österreichische Regierung zu einer Abkehr von ihrem anti-türkischen Kurs bewegen wolle und könne im Gegenzug den Journalisten freilassen. 

An Heiligabend 2018 wurde Max Zirngast bedingt freigelassen, durfte die Türkei jedoch nicht verlassen. Genau ein Jahr nach seiner Inhaftierung wurde er dann von den Terrorvorwürfen freigesprochen.

Quelle: Wikipedia, www.krone.at/1819021

Künstlerin: Susanne Köhler