Danilo Lopez * Guatemala, ermordet 2015

Am 10. März 2015 eröffneten Auftragskiller auf einem Motorrad mitten auf dem zentralen Platz in der Provinzstadt Mazatenango das Feuer auf drei Lokalreporter.

Den Reporter vom Kabelkanal 23, Marvin Túnchez, traf eine der Kugeln und zertrümmerte ihm den Knochen des rechten Oberarms.

Danilo López, Korrespondent der Tageszeitung PRENSA LIBRE und sein Kollege Federico Salazar, der für den Radiosender RADIO NUEVO MUNDO berichtete, starben auf der Parkbank.

Danilo Lopez war durch den Bürgermeister von Suchitepéquez, José Rojas de San Lorenzo, wiederholt bedroht worden, die Behörden hätten aber nichts unternommen , um sein Leben zu schützen, berichtet sein Kollege Gustavo Berganza nach der Tat.

Laut dem aktuellen Stand (2017) der Ermittlungen der Internationalen Kommission gegen die Straflosigkeit in Guatemala (CICIG) soll der Politiker Juarez den Mord in Auftrag gegeben haben, weil die Reporter über dessen Steuerschulden berichtet hatten. Das Oberste Gericht in Guatemala daraufhin die Immunität des Abgeordneten Julio Juarez Ramirez aufgehoben. Der Parlamentarier gehört der rechtskonservativen Regierungspartei FCN-Nacion an, die Präsident Jimmy Morales ins Amt verhalf. Juarez hat seine Unschuld bekundet, Morales unterstützt ihn. Juarez durfte das Land nicht verlassen.

Vier der mutmaßlichen Auftragsmörder saßen 2017 in Untersuchungshaft. Ein Gericht verurteilte den Fahrer des Motorrads, von dem aus auf die Journalisten geschossen wurde, zu 30 Jahren Haft. Der mutmaßliche Schütze, Eduardo Ramirez, war 2017 weiterhin flüchtig.

Guatemala gehört zu den gefährlichsten Ländern für Journalisten in Mittelamerika.

Inzwischen wurde dort ein Gedenkstein errichtet. Über der Bank weht heute ein Transparent. Studenten haben es mit dem Konterfei der Reporter versehen und rufen dazu auf, die Pressefreiheit sowie das Recht auf freie Meinungsäußerung zu verteidigen. Zudem fordern sie von den staatlichen Institutionen ein Ende der Straflosigkeit.

Kaum eines der Delikte gegen Journalisten sei bisher in Guatemala geahndet worden, kritisiert die Menschenrechtsorganisation Udefegua.

Quelle: Deutsche Welle, npla (Nachrichtenportal Lateinamerika)

Künstlerin: Susanne Köhler