Essam Abdullah,  * 1983 Syrien, 2022 in Syrien getötet

essam Abdullah war ein Journalist aus Syrien. Er wurde 2022 in Syrien bei einem türkischen Luftangriff getötet.

Essam Abdullah,  * 1983 Syrien, 2022 in Syrien getötet

Essam (Issam) Abdullah war Reporter für die syrisch-kurdische Nachrichtenagentur HAWAR (ANHA), die im autonomen Kurdengebiet Rojava im Norden Syriens ansässig ist. Abdullah begann 2013 seine journalistische Tätigkeit bei der kurdischen Fernsehstation RONAHI TV und wechselte 2018 zu HAWAR. Er berichtete über die politische Situation und u.a. über die Luftangriffe der türkischen Armee auf Krankenhäuser, Schulen und andere zivile Ziele im Gebiet der Kurden.

In der Nacht vom 19. auf 20. November 2022 begab sich der Reporter zum Ort eines Bombenangriffs am Rande der Stadt Derik. Während er noch dort recherchierte, flogen die türkischen Bomber einen zweiten Luftangriff, durch den Abdullah ums Leben kam. Die Leiche des 39-Jährigen wurde am frühen Morgen des 20. November neben der zerstörten Kamera gefunden. Insgesamt starben bei den Luftangriffen dieser Nacht in Derik mindestens 11 zivile Opfer. 

Die Generalsekretärin der UNESCO, Audrey Azoulay, verurteilte die Tötung und forderte – ohne Schuldige zu benennen – alle Staaten auf, das Leben von Journalist:innen zu schützen und ihre Berichterstattung nicht zu behindern.

Syrien ist angesichts von Festnahmen, Entführungen und Morden ein für Journalist:innen extrem gefährliches Land und steht derzeit auf Platz 171 von 180 in der Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“. Im Machtbereich des Assad-Regimes existiert keine freie Presse und das Internet wird streng kontrolliert. Im nordsyrischen Kurdengebiet ist objektive Berichterstattung eher möglich. Allerdings findet sie unter Kriegsbedingungen statt, da insbesondere die Truppen des türkischen Machthabers Erdogan zunehmend gegen die autonome Region vorgehen.

Quellen: UNESCO / CPJ / IFJ / Hawarnews / Reporter ohne Grenzen

Künstler: Thomas Ormond