Gastón Medina Sotomayor, *Peru, ermordet 2025

Gaston Medina war ein Journalist aus Peru. Er wurde 2025 ermordet.

Gastón Medina Sotomayor, *Peru, ermordet 2025 in Peru

Gastón Medina war Eigentümer von CADENA SUR TV, einem regionalen Fernsehsender, der in der Provinz Chincha ausgestrahlt wird. 

Medina hatte unter anderem über das ausufernde Problem von Erpressung berichtet. Kriminelle Banden bedrohen zunehmend Busfahrer:innen, Ladenbesitzer:innen, Friseur:innen und sogar Lehrer:innen, wenn sie keine Schutzgelder zahlen.

Der Journalist war wegen seiner kritischen Berichterstattung mit einer Reihe von Drohungen konfrontiert worden. Das „Instituto Prensa y Sociedad“ (IPYS) berichtete von drei Vorfällen allein im Jahr 2022: Im Februar erhielt Medina ein Blumengebinde zur Beerdigung, im Juli wurde die Fassade seines Fernsehsenders mit Farbe und Exkrementen beschmiert, und im September wurde eine Stange Dynamit vor seinem Sender abgelegt.

Am 20. Januar 2025 wurde der mutige Journalist von Auftragskillern getötet. Sie feuerten vor seinem Haus in der Stadt Ica mehrere Schüsse auf ihn ab. 

Der Anwalt des getöteten Journalisten sagte später gegenüber Journalisten, sein Mandant habe vor dem Attentat am Montag Morddrohungen erhalten. Die Drohungen seien ausgesprochen worden, nachdem Medina in der von ihm moderierten Morgensendung über ein weiteres brisantes Thema gesprochen hatte: Er hatte über die Kostenüberschreitungen berichtet, die beim Kauf von Ausrüstung für ein staatliches Krankenhaus entstanden waren.

Die lokalen Behörden wussten von den anhaltenden Drohungen und haben darin versagt, den Journalisten angemessen zu schützen.

Erpressung ist zwar in ganz Lateinamerika ein Problem, hat aber in letzter Zeit in Peru alarmierende Ausmaße angenommen – ein Phänomen, für das zum Teil kriminelle Banden verantwortlich gemacht werden.

Als Reaktion auf die Morde an Busfahrern verhängte die Regierung im vergangenen Jahr sogar in Teilen der Hauptstadt Lima den Ausnahmezustand und setzte das Militär ein.

In den ersten 10 Monaten des Jahres 2024 gingen bei der Polizei mehr als 14.000 Anzeigen wegen Erpressung ein. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass das Problem noch viel weiter verbreitet ist. Denn viele Opfer erstatten aus Angst keine Anzeige.

Millionengewinne machen das Geschäft mit Erpressung lukrativer als den Drogen- und Menschenhandel, ja möglicherweise sogar lukrativer als den illegalen Bergbau.

Peru rangiert auf dem Index der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ für 2024 auf Platz 125 von 180 Ländern.

Stand der Recherche: März 2025

Quellen: rsf.org, www.infobae.com, www.ifj.org, www.cbsnews.com

Text: Gerhard Keller

Künstler: Patrick MacAllister