Mohamed Abukar Dabashe, *1994 Somalia, 2025 getötet

Als junger Praktikant kam Mohamed Abukar Dabashe (Dabaashe) Ende 2011 zu RADIO RISAALA und bekam später eine volle Arbeitsstelle als Reporter des Senders. Dort arbeitete er bis 2023, seit 2019 darüber hinaus als Online-Reporter, hauptsächlich auf unabhängigen Facebook- und YouTube-Kanälen, z. B. dem Nachrichtenkanal SIRTA WARAKA.

Mohamed Abukar Mohamed (bekannt als Dabashe) wurde getötet, als eine massive Explosion eines Sprengsatzes am 18. März 2025 sein Haus in Mogadischu traf.

Der Bombenanschlag, zu dem sich die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab bekannte, hatte den Konvoi des somalischen Präsidenten Hassan Sheikh Mohamud zum Ziel. Der Präsident überlebte, doch Medienberichten zufolge wurden mehrere Menschen getötet und weitere verletzt.

Dabaashes Leiche wurde einige Stunden nach der Explosion unter den Trümmern des eingestürzten Gebäudes gefunden, wie seine Familie und Kollegen erklärten.

Bewaffnete Polizisten stürmten die Büros von RISAALA etwa 20 Minuten nach der Ausstrahlung der Aufnahmen vom Explosionsort, schalteten die Radio- und Fernsehkanäle aus und verhafteten mindestens 22 weitere Personen wegen der Berichterstattung über den Anschlag.

Die Journalisten wurden etwa zwei Stunden lang auf einer Polizeistation festgehalten, wo sie gewarnt wurden, solche Inhalte nicht zu senden, um dann ohne Anklage freigelassen zu werden. Am Abend hatte RADIO RISAALA seinen Betrieb wieder aufgenommen.

Die Polizei nahm außerdem mindestens 17 weitere Journalisten am Ort des Anschlags kurzzeitig fest und befragte sie zu ihrer Berichterstattung. Dies erzählten drei mit dem Vorfall vertraute Journalisten, die aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden wollen.

Dabashe ist der erste Journalist, der im Jahr 2025 in Somalia getötet wurde. Er reiht sich ein in eine lange Liste von Journalist:innen und Medienschaffenden, die seit 1992 in dem Land getötet wurden. Viele dieser Fälle sind bisher ungelöst.

Quellen: cpj.org,  sjsyndicate.org

Text: Gerhard Keller, Mai 2025

Künstlerin: Susanne Köhler