Mohamed Sahal Omar, * 1984 Somalia, getötet 2019
Mohamed Sahal Omar arbeitete als politischer Reporter des Fernsehsenders SBC TV im Nordwesten Somalias.
Am 12. Juli 2019 hielt er sich in einem Hotel in Kismayo, einer Hafenstadt im Südwesten Somalias auf, um über ein Treffen von Lokalpolitikern zu berichten. Die anstehenden Regionalwahlen sollten vorbereitet werden. Das Hotel wurde von Kämpfern der Terrororganisation Al-Shabab angegriffen. Mit einer Autobombe sprengten sie den Eingang auf und eröffneten das Feuer auf die Hotelgäste. Sie töteten 26 Menschen, 53 Menschen wurden verletzt. Erst nach nach elf Stunden Feuergefecht gelang es der Polizei, das Hotel wieder einzunehmen. Sahal Omar wurde von den Terroristen erschossen, als er versuchte, den Angriff mit seinem Smartphone zu filmen. Bei dem Attentat kam auch eine zweite Journalistin, die Somali-Kanadierin Hodan Nalayeh, ums Leben. Sie hatte kurz zuvor einen YouTube-Kanal eingerichtet, um positive Nachrichten aus Somalia zu verbreiten.
Mohamed Sahal Omar wurde 35 Jahre alt. Er hinterlässt eine Frau und vier Kinder.
Somalia gehört für JournalistInnen zu den gefährlichsten Ländern Afrikas und steht auf Platz 164 von 180 in der Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“. Die islamistische Shabab-Miliz hat in den letzten Jahren Dutzende Medienschaffende ermordet. Aber auch von Seiten der Regierung drohen Journalisten Verhaftung und Folter. Medien werden willkürlich geschlossen.
Quellen: Reporter ohne Grenzen, UNESCO, Committee to Protect Journalists, International Federation of Journalists
Künstler: Thomas Ormond
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