Patrick Adonis Numbi, *Demokratischen Republik Kongo, 2025 ermordet
Patrick Adonis Numbi war Generaldirektor des TV-Senders PAMOJA in Lubumbashi. Zusätzlich arbeitete er auch für den Radiosender PHOENIS UNIVERSITÉ, für KYONDO TV und für den HK6-Sender.
Lubumbashi ist die Hauptstadt der rohstoffreichen Region Haut-Katanga im Südosten der Demokratischen Republik Kongo. Mit über 2 Mio Einwohnern nach Kinshasa die sie die zweitgrößte Stadt des Landes.
Am 7. Januar 2025 kehrte der Journalist von einem Dreh über die illegale Beschlagnahme eines Flussabschnitts in der Nähe des Kipopo-Sees in Lubumbashi zurück.
Gegen 1 Uhr morgens des nächsten Tages wurde sein toter Körper von Streifenpolizisten an einem Busbahnhof in Matshipisha, einem Viertel in Gécamines, Lubumbashi gefunden. Er hatte vier Machetenstiche am Kopf und mehrere Stichwunden an den Rippen. Eines seiner Augen war aus der Augenhöhle geflogen und sein linker Arm war gebrochen.
Seine beiden Kameras, sein Computer und sein Telefon, diese Dinge, die er bei sich hatte, waren in der Nacht gestohlen worden und sind bis heute nicht wieder aufgetaucht.
„In der lokalen Kultur sind solche Verstümmelungen in der Regel ein Zeichen der Bestrafung.“
berichtet ein Kollege. Am Tag nach der Ermordung des Journalisten organisierte die Sektion Haut-Katanga der Union nationale de la presse congolaise (UNPC) eine Gedenkveranstaltung für Patrick Adonis Numbi und eine Protestkundgebung gegen die Unsicherheit in der Stadt, insbesondere für Journalist:innen. In den folgenden Tagen erhielten mehrere Journalist:innen, die an der Mobilisierung teilgenommen hatten, anonyme Morddrohungen, in denen ihnen befohlen wurde, sich nicht zu dem Fall zu äußern.
In weniger als einem Monat nach der schrecklichen Tat gab es Verurteilungen. Am 3. Februar 2025 wurden von den elf Angeklagten acht Männer des Mordes für schuldig befunden und zum Tode verurteilt, während drei Frauen wegen Hehlerei zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurden. Allerdings sind weder das Motiv des Verbrechens noch die Identität aller Verantwortlichen geklärt.
Die Stadt Lubumbashi war in den letzten Monaten mit ernsthaften Sicherheitsproblemen konfrontiert. Der Mangel an genügend Polizeibeamten und den notwendigen Ressourcen zur Unterstützung ihrer Mobilität hat die Situation verschlimmert. Diese Herausforderungen haben die Kriminalität begünstigt, insbesondere auf den Hauptstraßen können sich die Bewohner:innen nicht sicher fühlen.
Viele Gebiete in der Umgebung von Lubumbashi sind aufgrund schlechter Straßennetze nach wie vor schwer zugänglich, was die Nachbarschaften isoliert und zu der bedrohlichen Lage beiträgt.
Die Demokratische Republik Kongo ist eines der gefährlichsten Länder des afrikanischen Kontinents für Journalist:innen. Manche verschwinden einfach, es gibt Festnahmen, Inhaftierungen, Angriffe, Drohungen, Morde und Presseeinrichtungen werden suspendiert, geplündert oder verwüstet werden. Es ist ein Normalzustand, daß Journalist:innen in Unsicherheit leben.
Quellen: www.xtrafrica.com, www.7sur7.cd, Reporter ohne Grenzen, www.xtrafrica.com
Text: Susanne Köhler, Mai 2025
Künstlerin: Karin Herr
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