Raúl Celis López, *1954 Peru, ermordet 2025 in Peru

Raúl Celis arbeitete beim Radiosender KARIBENA in Iquitos im Amazonasgebiet. Der bekannte Journalist moderierte auf diesem Kanal in den letzten Jahren die Frühsendung „Hora Zero“. Er war mehr als dreißig Jahre lang als Radiojournalist tätig, u. a. auch bei Radio TARAPOTO. Seine Schwerpunkte waren die Themen Korruption und organisierte Kriminalität, er berichtete über geheime Erzminen, über den Drogenhandel und die illegale Rodung des Regenwaldes.

1994 war er für zwei Tage inhaftiert, vermutlich wegen seiner Medienkampagne, in der er Korruptionsvorgänge in der Region rund um Iquitos aufgedeckt hatte. 

Am 7. Mai 2025 war Raúl Celis um 5:20 Uhr gerade  auf einem Motorrad-Taxi an der Radiostation KARIBENA angekommen, als sich zwei vermummten Männern auf einem Motorrad näherten. Celis Fahrer berichtete später, dass die Unbekannten dreimal gezielt auf den Journalisten geschossen hätten. Eine Kugel traf ihn tödlich am Kopf. Die Täter stahlen nichts, was als Hinweis dafür gewertet wird, dass Celis wegen seiner journalistischen Arbeit getötet wurde.

Celis Sohn Ramiro erklärte auf Facebook, dass sein Vater keine Angst hatte auszusprechen, was er dachte. Er sagte, sein Vater habe seinen Beruf geliebt und ihn bis zur letzten Minute seines Lebens verteidigt.

Nachdem der Mord an Raúl Celis bekannt wurde, versammelten sich mehr als hundert Menschen vor dem Hauptquartier der Nationalpolizei in Iquitos, um Gerechtigkeit für ihn zu fordern –  und dem fast 71-Jährigen die letzte Ehre zu erweisen.

Quellen: cpj.org, wikipedia.org, isf.org, elpais.com

Text: Ulrike Rein

Stand der Recherche: Juni 2025

Künstler: Achim Ripperger