Raha Askari Zadeh, * Iran, wiederholt in Haft, zuletzt seit 2021

raha askari zadeh ist eine Journalistin aus dem Iran. Sie ist seit 2021 inhaftiert

Raha Askari Zadeh, * Iran, wiederholt in Haft, zuletzt seit 2021

Die iranische Journalistin Raha Askari Zadeh setzt sich bereits seit den 1980er Jahren für Frauenrechte ein und war ein aktives Mitglied der „one million signatures“ Kampagne. Diese Kampagne, auch „change for equality“ (Veränderung zu Gleichstellung) genannt war eine bedeutende Frauenrechtskampagne im Iran. Nachdem 2006 eine Demonstration gegen Frauendiskriminierung auf dem Haft-e-Tir-Platz in Teheran gewaltsam niedergeschlagen worden war, gründeten Frauenrechtler:innen die Kampagne, um eine Million Unterschriften zu sammeln. Diese würden benötigt, um einen Änderungsvorschlag der Rechtslage vor das Parlament zu bringen. Die Kampagne zielt auf gleiche Rechte bei Ehe und Erbschaft, Ende der Polygamie, strengere Strafen bei Ehrenmorden und anderen Formen von Gewalt. Auch die finanzielle Entschädigung „diya“ für Opfer von Mord, Körperverletzung oder Sachbeschädigung sollten reformiert werden. Im Ausland wurde die Kampagne mehrfach ausgezeichnet, darunter 2007 der Olof-Palme-Preis (Schweden) und 2009 die Quadriga (Deutschland).

Im Iran kam es dagegen immer wieder zu Gefängnisstrafen bei den Aktivisten, so zum Beispiel auch für Raha Askari Zadeh.Erstmals am 14. Februar 2008 während einer Unterschriften-Sammelaktion von der Polizei verhaftet, wurde sie wegen „Handlungen gegen die nationale Sicherheit“ angeklagt, verurteilt und in Haft genommen. 

Askari Zadehs Vater erklärte am selben Tag, dass für die Freilassung seiner Tochter eine Kaution in Höhe von 20 Millionen Tomans festgesetzt worden sei, die er nicht zahlen könne. Die Kaution entsprach der „Diya“, der islamischen finanziellen Entschädigung für Opfer von Mord, Körperverletzung oder Vermögensschäden, die von der iranischen Regierung 2008 festgelegt wurde.

Er zitierte eine Botschaft seiner unerschrockenenTochter:

 „Ich sage, dass ich keine unterdrückte Frau sein will, und die Herren sagen mir, dass ich gegen die nationale Sicherheit gehandelt habe? Ich bin eine Frau, aber ich will keine Mitgift, sondern ein Recht, das diese Mitgift ersetzen würde. Oder wenn sie mich in eine Situation bringen und mir sagen, dass die Aussage von zwei Frauen gleichwertig ist mit der eines Mannes, dann ist das so, als ob sie mir einen Schlag ins Gesicht versetzen. Hat Gott mich nicht erschaffen? Sind wir nicht alle gleich? Warum also und wie kann es sein, daß sich die Situation der Frauen so sehr von der der Männer unterscheidet?“

Zwölf Tage später wurde sie nach Zahlung einer Kaution wieder freigelassen, aber am 4. November 2009 erneut inhaftiert. Vier Tage später brachte man sie in die Quarantäneabteilung des Evin- Gefängnisses und liess sie eine Woche später gegen Zahlung einer Kaution frei. 10 Jahre später, im November 2019 wurde sie am Teheraner Flughafen erneut verhaftet, einen Monat später abermals gegen Kaution freigelassen. In dieser Zeit erging das Urteil des 15. islamischen Revolutionsgerichts gegen die mutige Journalistin: zwei Jahre Gefängnis, zwei weitere Jahre lang Berufsverbot und das Verbot, in dieser Zeit das Land zu verlassen. Nach der Bestätigung durch das Berufungsgerichts im Januar 2021 erhielt Askari Zadeh am 7. April 2021 die Aufforderung zum Haftantritt. 

Quelle: wikipedia, https://journalismisnotacrime.com/en/wall/rahaaskarizadeh/

Künstler: Patrick MacAllister