Federico Salazar * Guatemala, ermordet 2015 Guatemala
Federico Salazar arbeitete als Reporter für den Radiosender NUEVO MUNDO in Guatemala City.
Er wurde am 10. März 2015 zusammen mit seinem Kollegen Danilo López auf einem Platz in Mazatenango erschossen.
Die Tat galt wohl eher Danilo López, der seit Jahren als Journalist über den korrupten Staat berichtete. Unter den Hintermännern der Tat waren zwei Polizeibeamte der Abteilung Personenschutz. Wer konkret die Hintermänner beauftragte und hinter den Anschlägen steht, ist bis heute nicht bekannt. Fakt ist, dass sein Kollege Danilo López seit 2013 Drohungen erhalten hatte.
Laut dem aktuellen Stand (2017) der Ermittlungen der Internationalen Kommission gegen die Straflosigkeit in Guatemala (CICIG) soll der Politiker Juarez den Mord in Auftrag gegeben haben, weil die Reporter über dessen Steuerschulden berichtet hatten. Das Oberste Gericht in Guatemala daraufhin die Immunität des Abgeordneten Julio Juarez Ramirez aufgehoben. Der Parlamentarier gehört der rechtskonservativen Regierungspartei FCN-Nacion an, die Präsident Jimmy Morales ins Amt verhalf. Juarez hat seine Unschuld bekundet, Morales unterstützt ihn. Juarez durfte das Land nicht verlassen.
Vier der mutmaßlichen Auftragsmörder saßen 2017 in Untersuchungshaft. Ein Gericht verurteilte den Fahrer des Motorrads, von dem aus auf die Journalisten geschossen wurde, zu 30 Jahren Haft. Der mutmaßliche Schütze, Eduardo Ramirez, war 2017 weiterhin flüchtig.
In Guatemala gibt es viele ungelöste Fälle von ermordeten Journalisten. Seit dem Ende des Bürgerkrieges 1996 wurden fast 30 Journalisten im Land getötet.
Guatemala ist es nicht gelungen, die strukturellen Ursachen dieses 36-jährigen Bürgerkrieges zu überwinden. Es herrscht immer noch eine kleine Oberschicht, die nicht bereit ist, die Armut im Land zu bekämpfen. Der Anteil der Steuereinnahmen am Bruttoinlandsprodukt liegt mit 12% bei den niedrigsten Steuerquoten weltweit.
Gleichzeitig bedient sich die politische Klasse aus der Steuerkasse. Über die Hälfte der Bevölkerung lebt in Armut. Eine Steuerreform wäre dringend nötig, um die ungleiche Verteilung des Wohlstandes zu ändern und um Gelder für die Verbesserung der Infrastruktur und der Bildung zu sichern.
Die immer größere Ausbreitung von organisierten Verbrechen, Korruption und Straflosigkeit verhindert das Zusammenwachsen von Staat und Gesellschaft.
Quelle: Deutsche Welle
Künstlerin: Christine Krahé
Sie müssen angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.