Bismillah Adil Aimaq, * Afghanistan, ermordet in Afghanistan 2021

Der Journalist war Direktor des Radiosenders RADIO SADA-E GHOAR / VOICE OF GHOR in Ghor, einer abgelegenen Provinz in Zentral-Afghanistan.

Er überlebte mehrere Anschläge auf seine Person. Zuletzt im November 2020 schossen Angreifer auf sein Haus und warfen eine Granate. Er überlebte auch dieses Attentats und bat bei den Behörden um Personenschutz. Als diese untätig blieben, reichte er Beschwerde bei der Journalistenvereinigung  „Afghanistan Komitee zum Schutz von Journalisten„ (AJSC) ein.

Am 1. Januar im neuen Jahr 2021 war der Journalist in der Stadt Firuzkuh in der Provinz unterwegs: Eine Demonstration hatte von der Regierung eingefordert, Nahrungsmittelpakete auszuliefern, die sie aufgrund der Covid-Pandemie versprochen bekommen hatten. Erst hiess es, die Polizei habe in die Menge geschossen und 4 Menschen getötet. Später hiess es von offizieller Seite, eine Bombe auf einem Motorrad habe nachmittags 4 Menschen verletzt.

Aus einem Hinterhalt, einem Auto wurden auf den Berichterstatter Bismillah Adil Aimaq tödliche Schüsse abgegeben, als er auf dem Heimweg war. Bisher hat niemand die Verantwortung für diesen Mord übernommen. 

Die Nationale Sicherheitsdirektion (NDS) und die Polizei gaben an, dass acht Personen, die mit den Taliban in Verbindung stehen, als Verdächtige in den letzten 4 Morden an Journalisten festgenommen worden seien. Als RSF (Reporter ohne Grenzen)  einige Stunden nach der Ermordung Aimaqs mit einen Sprecher der Taliben, Zabiholah Mojahed, telefonieren konnten, sagte dieser, die Taliban hätten „kein Interesse daran, Journalisten zu töten“.

Nun macht die Journalistenvereinigung AJSC den Behörden von Ghor Vorwürfe. Bismillah Adil Aimaq sei auch nach wiederholten Bitten seitens des AJSC nach den ersten beiden Attentaten von ihnen nicht geschützt worden.

Bismillah Adil war ein prominenter Journalist in Ghor, dessen Stimme Gewicht hatte. Diese Angriffe auf Journalisten sind nicht zufällig. Gezielte Tötungen von Journalisten sind überall in Afghanistan auf dem Vormarsch.

Quelle: twitter.com/Reporterlyaf, Reporter ohne Grenzen

Künstlerin: Susanne Köhler