Hosein Naderi, * Afghanistan 2003, ermordet in Afghanistan
Der afghanische Journalist Hosein Naderi arbeitete seit zwei Jahren als Journalist für die unabhängige AFGHAN VOICE AGENCY und berichtete über die Lage in der Provinz in Balkh.
Am 11. März 2023 gab es in Mazar-e-Sharif, der Hauptstadt der afghanischen Provinz Balkh eine Presseveranstaltung anlässlich des Nationalen Journalistentags. Plötzlich explodierte eine Bombe. Der 20 Jahre junge Hosein Naderi starb.
Der ein Jahr ältere Akmal Nazari, ein Student der Journalistenfakultät in Balkh und Praktikant bei der Agentur, kam ebenfalls bei dem Angriff ums Leben. Nach Angaben der AFJC-Quellen in Balkh (Afghanistan Journalists Center) wurden bei dem Angriff mindestens 19 Journalisten verletzt, einige erlitten schwere Verletzungen und einige einen Hörverlust.
Der „Islamische Staat /Provinz Khorasan“, ein Ableger der Gruppe „Islamischer Staat (Daesh-K)“, übernahm in einer von seiner Nachrichtenagentur Amaq veröffentlichten Erklärung die Verantwortung für den Bombenanschlag. Der Angriff richtete sich gegen „Journalisten, die in Agenturen arbeiten, die am Krieg gegen den Islamischen Staat beteiligt sind“, sagte die militante Gruppe.
„Die Ermordung von Hosein Naderi ist ein schockierender und offensichtlicher Angriff auf die Presse“, sagte Amy Brouillette, Leiterin der Interessenvertretung des International Press Institute (IPI). „Die internationale Gemeinschaft muss dringend den Druck auf Afghanistan erhöhen, wo die Pressefreiheit bereits durch das Taliban-Regime bedroht ist, um das Sicherheitsumfeld für Journalisten zu verbessern und sicherzustellen, dass allen Formen von Angriffen gegen die Presse ein Ende gesetzt wird.“
AFJC-Exekutivdirektor Ahmad Quraishi sagte: „Wir sind zutiefst traurig über die Ermordung von Husain Naderi, dem ersten Journalisten, der in diesem Jahr in Afghanistan getötet wurde. Wir fordern die Behörden dringend auf, unverzüglich eine Untersuchung einzuleiten, die Täter vor Gericht zu stellen und die Sicherheit von Journalisten und Medienschaffenden im Land zu gewährleisten.“
Afghanistan ist einer der gefährlichsten Orte für Journalisten. Abgesehen von der Gefahr von Gewalt wurde die Pressefreiheit im Land nach der Machtübernahme durch die Taliban zunehmend eingeschränkt: Über 40 Prozent der Medien wurden geschlossen, Tausende Journalisten verloren ihre Jobs und Hunderte flohen aus dem Land. Seit 2021 wurden in Afghanistan mindestens sieben Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet.
Quelle. ipi.media (16.März 2023, Karam Sleiman)
Künstlerin: Maria von Stülpnagel
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