Alieh Motallebzadeh, * Iran, in iranischer Haft von 2020 bis 2023

Die Fotojournalistin Alieh Motallebzadeh arbeitete unter anderem für das mittlerweile verbotene Frauenmagazin „Zanan“ und ist Vizepräsidentin der iranischen Vereinigung zur Verteidigung der Pressefreiheit (Iranian Association to Defend Freedom of Press). Außerdem war sie mitverantwortlich für eine Ein-Million-Unterschriften-Aktion zum Thema Gleichberechtigung. Des Weiteren ist sie Mitglied der Kampagne zum Schutz von weiblichen Opfern von Säureangriffen im Iran.

Im Juli 2017 wurde die Frauenrechtsaktivistin vom Teheraner Revolutionsgericht wegen „Versammlung und geheimer Absprache gegen die nationale Sicherheit“ und „Propagandaaktivitäten gegen den Staat“ zu drei Jahren Haft verurteilt. Dieses Urteil wurde im Oktober 2017 vom Teheraner Berufungsgericht bestätigt. 

Alieh Motallebzadeh hat diese Strafe am 13. Oktober 2020 im Evin Gefängnis angetreten. Dort infizierte sie sich aufgrund der unhygienischen Zustände mit Covid-19, mit dessen Folgen sie lange zu kämpfen hatte. Außerdem wurde ihr im September 2021 ohne Erklärung jeglicher telefonische Kontakt mit Angehörigen und Anwälten für zwei Monate verweigert.

Am 10. Januar 2022 wurde die iranische Journalistin dann von Evin ins Qarachak-Gefängnis in Varamin verlegt – als Strafmaßnahme für die von ihr organisierte Gedenkfeier zum Tode des Menschenrechtsaktivisten Baktasch Abtin. Dieser war am 8. Januar 2022 als Resultat der Vernachlässigung durch die iranische Regierung an den Folgen einer Covid-Infektion gestorben. 

Während ihrer Haft in Evin kritisierte die Aktivistin die Gefängnisbehörde, die sie für die inakzeptablen Zustände der Frauenabteilung verantwortlich machte, und protestierte auch weiterhin für die Presse- und Meinungsfreiheit. Sie ist nur eine von vielen iranischen Journalist*innen und Aktivist*innen, die sich derzeit in Haft befinden, wie auch die Coalition For Women In Journalism berichtet und dabei die iranische Regierung heftig kritisiert.

„Am 8. Februar 2023 wurde Alieh Mottaleb Zadeh aus dem Evin-Gefängnis entlassen. Seit dem 4. Februar 2023 wurden im Rahmen einer Generalamnestie, die die iranische Justiz anlässlich des 44. Jahrestags der Islamischen Revolution im Iran angekündigt hatte, Hunderte von Gefangenen, darunter auch Menschenrechtsverteidiger, aus der Haft entlassen.“ berichtet das Portal frontlinedefenders.

Quelle: frontlinedefenders.org, CFWIJ, women.ncr-iran.org

Text: Stella Hiestermann

Künstlerin: Stella Hiestermann