
Antoni Lallican, * 1988 in Frankreich, ermordet 2025 in der Ukraine durch die russische Armee
Antoni Lallican war ein engagierter Fotojournalist, der sich der Dokumentation von Konflikten und humanitären Krisen verschrieben hatte. Als Freelancer arbeitete er für renommierte Medien wie LE MONDE, LIBÈRATION, LE FIGARO und MEDIAPART. 2024 gewann er den Victor-Hugo-Preis für engagierte Fotografie. Seine Arbeit zeichnete sich durch eine tiefe Neugier und ein echtes Interesse an den Menschen aus, die er porträtierte – oft in den gefährlichsten Regionen der Welt.
Lallican, der in Paris lebte, begann seine Karriere als Fotojournalist mit dem Schwerpunkt auf sozialen und geopolitischen Themen. Er reiste in Krisengebiete, um die Realitäten des Krieges und der Unterdrückung festzuhalten und wurde bekannt für seine einfühlsamen Porträts von Betroffenen. Seine Fotos zeigten nicht nur Zerstörung, sondern auch die Resilienz der Menschen – ein Ansatz, der ihn zu einem wahren Kämpfer für die Wahrheit machte.
Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 dokumentierte Lallican die Ereignisse vor Ort intensiv. Er begleitete ukrainische Truppen an der Front, um die Grausamkeiten des Krieges ans Licht zu bringen und die Welt über russische Angriffe zu informieren – dabei riskierte er sein Leben. Seine Reportagen aus der Donbass-Region, einschließlich Druzhkivka, zeigten die tägliche Bedrohung durch Drohnen und Artillerie. Lallican trug stets eine „PRESS“-Weste, um seine neutrale Rolle als Journalist zu signalisieren. Doch dies schützte ihn nicht vor gezielten Angriffen.
Antoni Lallican wurde am 3. Oktober 2025 im Alter von 37 Jahren in der Nähe von Druzhkivka im Oblast Donezk durch einen russischen Drohnenangriff getötet. Er befand sich in einem Fahrzeug mit dem ukrainischen Fotojournalisten George (Heorhiy) Ivanchenko, der bei dem Angriff verletzt wurde.
Der Angriff wurde als gezielte Attacke auf Journalisten beschrieben, was zu Untersuchungen der französischen Behörden als potenzielles Kriegsverbrechen führte. Der französische Präsident Emmanuel Macron kondolierte öffentlich und betonte Lallicans Rolle als Zeuge des ukrainischen Widerstands.
Organisationen wie „Reporter ohne Grenzen” (RSF) und die UNESCO verurteilten den Vorfall scharf und forderten Gerechtigkeit.
Lallicans Arbeit bleibt ein Mahnmal gegen die Unterdrückung der Presse in Kriegszeiten. Seine Fotos, die die menschliche Seite des Konflikts einfangen, inspirieren weiterhin Journalist:innen weltweit. Er ist der vierte französische Journalist, der in der Ukraine getötet wurde. Sein Tod unterstreicht die Risiken, die mutige Reporter eingehen, um die Wahrheit zu enthüllen. In Besançon wurde eine Ausstellung zu seinen Ehren neu programmiert. Internationale Medien widmeten ihm Gedenkartikel. (Stand Oktober 2025)
Quellen: www.lemonde.fr, www.rfi.fr, RSF, www.liberation.fr, www.lefigaro.fr, www.mediapart.fr, www.france24.com, unesco.org
Text: Stephan Burger
Künstler: Stephan Burger
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