Arman Soldin, * 1991 Jugoslawien, getötet 2023 in der Ukraine

Arman Soldin war ein französischer Journalist. Er wurde 2023 in der Ukraine getötet.

Arman Soldin, * 1991 Jugoslawien, getötet 2023 Ukraine

Arman Soldin war Videojournalist für die Nachrichtenagentur AFP. 

Der in Sarajevo geborene Kriegsreporter war selber ein Kind des Krieges. 1992, als er ein Jahr alt war, floh seine Mutter mit ihm aus der umkämpften bosnischen Hauptstadt nach Frankreich. 

Seit 2015 arbeitete er für die AFP, zunächst als Praktikant im Büro in Rom, später wechselte er nach London. 

2022, zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, meldete er sich freiwillig für das AFP-Reporterteam, das einen Tag nach Kriegsbeginn in das Land geschickt wurde. Seit September 2022  lebte er dauerhaft in der Ukraine, koordinierte die Arbeit der Videojournalisten und reiste selbst regelmäßig an die Front im Osten und Süden des Landes.

Mit dem Video eines kleinen Igels, den Soldin in der Ukraine fand und aufpäppelte, erreichte er ein großes Publikum in den sozialen Netzen. 

„Es ist eine niedliche Geschichte, aber vergesst nicht, dass hier ein schlimmer Krieg herrscht und Millionen auf der Flucht sind.“

schrieb er dazu und rief zu Spenden für Hilfsorganisationen auf. Es war einer seiner letzten Beiträge in den sozialen Netzen.

Am 9. Mai 2023 war er Teil eines fünfköpfigen Teams von AFP-Reportern, das ukrainische Soldaten an der Front begleitete. Gegen 16:30 Uhr Ortszeit gerieten die Journalisten am Rande von Tschassiw Jar nahe der umkämpften Stadt Bachmut unter russischen Raketenbeschuss. Der 32-jährige Soldin wurde getroffen und starb mit der Kamera in der Hand. Ein Kollege erzählte, daß er kurz zuvor noch gescherzt habe. Seine Kollegen konnten unverletzt entkommen.

„Mitten in Chaos und Gewalt hat er den Alltag der um ihr Überleben kämpfenden Bevölkerung auf sehr menschliche Weise dokumentiert“, sagte die französische Kulturministerin Rima Abdul-Malak bei einer Gedenkveranstaltung über ihn.

Posthum wurde er in die französische Ehrenlegion aufgenommen.

Quellen: Stern.de, Berliner Zeitung

Künstlerin: Susanne Köhler