„Fizal“ Win Htut Oo, * 1998 Birma / Myanmar, ermordet 2024

Win Htut Oo war ein Journalist aus Birma Myanmar. Er wurde 2024 ermordet.

„Fizal“ Win Htut Oo, * 1998 Birma / Myanmar, ermordet 2024

Win Htut Oo war ein burmesischer Journalist, der unter dem Namen „Fizal“ bei dem verbotenen lokalen Medium DEMOCRATIC VOICE OF BURMA (DVB) im Süden Burmas im Bundesstaat Mon arbeitete.

Er lebte seit Juli 2024 im Haus seines engen Freundes aus Kindertagen, Htet Myat Thu, der ebenfalls Journalist war. Htet Myat Thu war ein bekannter Journalist, der zuvor bei der Berichterstattung über einen Anti-Putsch-Protest ins Bein geschossen und verhaftet worden war.  Kyaikhto ist ein relativ kleines Gebiet und es war allgemein bekannt, dass Htet Myat Thu Verbindungen zu Mitgliedern der Widerstandsbewegung „Kyaikhto Revolution Force“ hatte, die oft die Dörfer besuchten. Die Aufständischen sind eine von mehreren bewaffneten Gruppen, die sich der Militärregierung widersetzen, seit diese 2021 durch einen Putsch an die Macht kam.

Warum sich am 24.August 2024 zwei Mitglieder dieser bewaffneten Anti-Junta-Gruppe im Haus aufhielten, ist unklar. Da die Angst vor dem Militär weit verbreitet ist, kann es sein, daß die Reporter vermeiden wollten, in der Öffentlichkeit mit den Rebellen zu sprechen. Das Militär hatte wohl einen Hinweis bekommen, daß sich die Widerstandskämpfer in dem Haus der Journalisten aufhielten. Als am frühen Morgen des 24. August 2024 etwa 30 Soldaten eintrafen, um eine Razzia durchzuführen, öffnete der Hausherr die Tür. Ihm wurde in die Hand geschossen. Win Htut Oo und ein Mitglied der bewaffneten Gruppe wurden während der Razzia getötet, ohne daß sie Widerstand geleistet hätten oder befragt worden seien, hieß es aus dem Umfeld der Familie. Der verletzte Journalist Htet Myat Thu und ein Aufständischer wurden verhaftet, gefesselt, in einem Verhörzentrum verhört und dann erschossen. 

RFA berichtete, daß die toten Körper der beiden Reporter eingeäschert wurden, ohne dass sie ihren Familien übergeben wurden.

Drei weitere Personen, die sich zum Zeitpunkt der Razzia im Haus aufhielten, überlebten. 

Seit dem Militärputsch Anfang 2021 wurden somit  sieben Medienschaffende getötet, mindestens 62 sitzen derzeit im Gefängnis. 

(Stand Herbst 2024)

Quelle: Reporter ohne Grenzen, CPJ, The Associated Press, Radio Free Asia

Künstlerin: Ernestine Kuger-Hoberg

Text: Susanne Köhler