Khudayberdy Allashov,  * 1989 Turkmenistan, 2024 in turkmenischer Haft gestorben

Khudayberdy Allashov war ein Journalist aus Turkmenistan. Er starb 2024  in Haft an den Folgen von Misshandlungen

Khudayberdy Allashov,  * 1989 Turkmenistan, 2024 in turkmenischer Haft gestorben

Khudayberdy Allashov war ehemaliger Korrespondent von RADIO AZATLYK. Dieser Radiosender wird durch RADIO FREE EUROPE / RADIO LIBERTY  (RFE/RL) betrieben, einem der wenigen internationalen Sender in Turkmenistan. RFE/RL ist ein Schwesterunternehmen von VOICE OF AMERICA (VOA), dem offizielle staatliche Auslandssender der USA mit Sitz in Washington, D.C. Der Sender wird vom US-amerikanischen Kongress finanziert.

Im Jahr 2016 machte Khudayberdy Allashov durch regierungskritische Berichterstattung auf sich aufmerksam. Damals war er erst seit drei Monaten für AZATLYK tätig. Er berichtete über soziale Probleme wie die Knappheit von Nahrungsmitteln in Turkmenistan, verzögerte Gehaltszahlungen und Zwangsarbeit. Kurz darauf wurden er, seine Frau und seine Mutter wegen des Besitzes von Kautabak, einer in Turkmenistan zwar verbotenen, aber dennoch sehr weit verbreiteten Substanz, verhaftet.

Die Frau des Journalisten wurde sofort wieder freigelassen. Khudayberdy und seine Mutter wurden vom 3. Dezember 2016 bis zum 15. Februar 2017 im Gefängnis festgehalten. Dort wurden sie beide misshandelt. Khudayberdy Allashov gab aufgrund der Folterungen eine Erklärung ab, dass er den Journalismus aufgeben werde. Nach einer Verurteilung zu drei Jahren auf Bewährung wurden das Ehepaar nach der Gerichtsverhandlung freigelassen.

Obwohl er den Journalismus aufgegeben hatte, wurde er in den folgenden Jahren immer wieder willkürlich festgenommen, misshandelt und wieder freigelassen. Im Sommer 2024 gestand man ihm in Haft keine ärztliche Behandlung zu. 

Am 13. August 2024 starb er im Alter von 35 Jahren in der Haft an seinen Verletzungen.

Khudayberdy Allashov hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

Die internationale Presse war schockiert, erinnerte erneut an die zuvor verstorbenen turkmenischen Kolleg:innen und wies auf die extrem schlechten Bedingungen für Journalist:innen hin.

 Turkmenistan belegt im RSF-Index der Pressefreiheit Platz 175 von 180 Ländern.

Quellen: rsf.org, voanews.com, amnesty.de, usagm.gov

Stand der Recherche: Oktober 2024

Text: Brigitte Zeller-Jäpel

Künstlerin: Haya Shachar