Idriss Yaya, * Tschad, ermordet 2024 im Tschad
Idriss Yaya war Korrespondent des MONGO COMMUNITY RADIO. In der Nacht des 1. März 2024 drangen neun Personen in das Haus von Idriss Yaya in Djondjol, einem Dorf im Zentrum des Tschad, ein. Der Journalist wurde zusammen mit seiner Frau und dem vierjährigen Sohn erschossen.
Idriss Yaya war bereits zuvor wegen seiner Berichterstattung bedroht und angegriffen worden. Er hatte über regionale Konflikte zwischen Bevölkerungsgruppen informiert, die inzwischen hunderte Todesopfer gefordert haben. Nach Informationen von Reporter ohne Grenzen (ROG) wurde der Journalist ermordet, nachdem sein Name auf der Facebook-Seite der Zeitung
LE REFERENT als Quelle für eine Reportage über den illegalen Erwerb von Waffen durch Angehörige der Volksgruppe der Moubis genannt worden war.
Der Gouverneur der Provinz Guéra erklärte, dass die ersten Ergebnisse der polizeilichen Ermittlungen darauf hindeuteten, dass
die neun Personen, die in das Haus eingedrungen waren, den Mord vorsätzlich begangen hätten. Sie wurden einen Tag nach der schrecklichen Tat festgenommen. Der aktuelle Stand der Ermittlungen ist unbekannt.
Reporter ohne Grenzen verurteilt dieses abscheuliche Verbrechen, das nicht ungestraft bleiben darf, und fordert die Behörden auf, die
Verantwortlichen vor Gericht zu stellen und Journalisten zu schützen.
Die brutale Ermordung einer ganzen Familie zeigt auf grausame Weise
das Gefahrenpotential, denen Medienschaffende in vielen Regionen
des Tschad ausgesetzt sind. Dort kommt es häufig zu Konflikten zwischen
verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Journalisten werden regelmäßig Opfer von tätlichen Angriffen.
Sadibou Marong, Leiter des ROG-Büros Subsahara-Afrika, forderte die Behörden außerdem auf, strenge Maßnahmen zum Schutz von Journalist:innen zu ergreifen, die in diesen schwierigen Gebieten arbeiten.
(Stand Mai 2024)
Quellen: rsf.org, globalvoices.org, x.com/TchadOne
Text: Brigitte Zeller-Jäpel
Künstlerin: Angelika Rauleder
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