Khalid Balal, *Sudan, getötet 2024 im Sudan

Der Journalist war Mediendirektor des Obersten Rates für Kultur und Information im Bundesstaat Nord-Darfur und somit Mitarbeiter der sudanesischen Regierung. Er war auch Mitglied des sudanesischen Journalistensyndikats (Journalistengewerkschaft).

Am 1. März erschossen bewafnete Kräfte Khalid Balal in seinem Haus in El Fasher, der Hauptstadt des Bundesstaates Nord-Darfur. Dies berichteten zwei örtliche Journalisten, die aus Angst vor Repressalien anonym mit dem CPJ (Committee to Protect Journalists) sprachen.

Eine Kollegin des getöteten Journalisten, die ebenfalls anonym bleiben möchte, beschuldigte die sudanesische Armee, Khalid Balal aufgrund seiner ethnischen Zugehörigkeit getötet zu haben. Sie wies darauf hin, dass Balal im Viertel Dim Silik lebte, einem Viertel, das von der sudanesischen Armee kontrolliert werden.

Hawa Dawud, eine Journalistin in El Fasher, sagte gegenüber RADIO TAMAZUJ, dass die Ermordung von Balal Angst und Panik unter den Journalist:innenen ausgelöst habe. Dawud bezeichnete die Ermordung von Khalid Balal als eine „klare Botschaft an diejenigen Journalisten, die noch immer über den Konflikt in der Region Darfur berichten“ und forderte eine Untersuchung der Ermordung ihres Kollegen. Sie rief beide Seiten des Konflikts im Sudan dazu auf, die Gesetze einzuhalten.

Seit dem Ausbruch des Konfliktes zwischen den sudanesischen Streitkräften (SAF) und einer paramilitärischen Gruppe, der RSF, sind Journalist:innen im Sudan Angriffen, Drohungen, und Kidnapping sowohl durch den militärischen Geheimdienst als auch durch die RSF ausgesetzt. Seit April 2023 wurden Dutzende von Menschenrechtsverletzungen gegen Journalist:innen und andere Medienschaffende gemeldet. Die meisten Zeitungen und Radiosender mussten aufgrund der Kämpfe und Angriffe geschlossen werden.

„Wir sind schockiert über die brutale Ermordung des Journalisten Khalid Balal in seinem eigenen Haus durch bewaffnete Kämpfer“, sagte der CPJ-Programmkoordinator für den Nahen Osten und Nordafrika, Sherif Mansour, in Washington, D.C. Er fügte hinzu: „Wir fordern die sudanesischen Behörden auf, die Ermordung von Balal unverzüglich zu untersuchen (…). Alle Kriegsparteien im Sudan müssen die Sicherheit von Journalisten respektieren und die Tötung von Pressevertretern, die Zivilisten sind, einstellen“.

E-Mails des CPJ an die SAF und die RSF mit der Bitte um Stellungnahme zu Balals Tod wurden nicht beantwortet.

 Quellen: radiotamazuj.org, cpj.org

Künstler: Thomas Ormond