Ismael Villagómez Tapia, *Mexiko 1980, ermordet 2023 in Mexiko

Ismael Villagomez Tapia war ein Journalist aus Mexiko. Er wurde 2023 ermordet.

Ismael Villagómez Tapia, *Mexiko 1980, ermordet 2023 in Mexiko

Ismael Villagomez Tapia war als Fotojournalist in der mexikanischen Großstadt Ciudad Juárez tätig. Schon mit 19 Jahren hatte er seine Arbeit als Journalist bei der Zeitung EL NORTE begonnen. 2023 feierte Ismael sein 24-jähriges Jubiläum in seinem Beruf als Journalist.

Zuletzt arbeitete er für das Magazin EL HERALDO DE JUAREZ, das zur mexikanischen Redaktionsorganisation „OEM“ gehört. Für gewöhnlich begann Ismael täglich um 8:00 morgens mit seiner Arbeit in der Redaktion. Zusammen mit zwei weiteren Fotografen recherchierte er über die Themen Einwanderung, Staatsregierung und Finanzen. 

Am 16. November 2023 erschien er morgens jedoch nicht wie gewöhnlich in der Redaktion. Dort war er das letzte Mal am Tag zuvor nach einer Besprechung seiner Arbeitsergebnisse zusammen mit seinem Vorgesetzten gesehen worden.

Ismael nahm zusätzlich zu seiner journalistischen Tätigkeit jeden Abend einen Fahrerjob wahr, den er zusätzlich zu seiner Hauptarbeit als Fotojournalist zur Aufstockung seiner Einkünfte ausübte. Dies ist in Mexiko nicht unüblich, denn viele andere Journalist:innen benötigen einen Zweitjob zur Aufbesserung ihres Einkommens.

In der Nacht zum 16. November 2023 ging bei der Polizei wegen eines Schusses ein Notruf ein. Ismael wurde wenigen Minuten nach dem abgegebenen Schuss von der Polizei tot in seinem Auto vorgefunden.

Ismael hatte eine tödliche Kopfverletzung, die von einer 9-Millimeter-Kugel stammte. Seine Geldbörse befand sich noch in seinem Fahrzeug, sein Mobiltelefon konnte jedoch nicht gefunden werden.

Obwohl Ismael niemals von einer konkreten Bedrohung im Zusammenhang mit seiner Arbeit berichtet hatte, wurde sein Fall an die Sonderstaatsanwaltschaft für Verbrechen gegen die Meinungsfreiheit übergeben. Denn der 43-Jährige war nicht der erste Journalist, der im Jahr 2023 in Mexiko bzw. in und um die Stadt Ciudad Juarez herum  wegen seiner journalistischen Arbeit ermordet wurde.

Ciudad Juarez ist eine Großstadt im Norden Mexikos, an der Grenze zu den USA, mit ca. 1,4 Millionen Einwohnern. Seit etwa 20 Jahren wird diese Stadt von unterschiedlichen Drogenbanden und deren Revierkämpfen beherrscht. Darüber zu berichten, ist für Journalist:innen sehr gefährlich, weil viele Medienschaffende verschwinden oder/und ermordet werden.

Im Jahr 2023 wurden ca. fünf mexikanische Journalist:innen, (siehe auch Luis Martin Sánchez Iniguez und Marco Aurelio Ramírez Hernández), im Jahr zuvor, 2022 etwa 15 Journalist:innen getötet.

CPJ (Commitee to Protect Journalists) spricht von mindestens 52 getöteten Journalist:innen in den letzten fünf Jahren. (Stand 2023)

Mexiko hat sich zu einem Land entwickelt, dass für Journalist:innen als gefährlichstes Land außerhalb von Kriegsgebieten gilt. 

Auf der Rangliste der Pressefreiheit, herausgeben von der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ steht Mexiko auf Platz 147 von 180 Ländern.

Quelle: 

La Verdad, The Guardian, www.bnnbreaking.com

Künstlerin: Karin Herr